Bekennende Kirche
Bundeskanzlerin Merkel würdigt Barmer Theologische Erklärung
01.05.09: Bundeskanzlerin
Angela Merkel (CDU) hat die Bedeutung der vor 75 Jahren verabschiedeten
Barmer
Theologischen Erklärung gewürdigt und ihre Aktualität
hervorgehoben. Die Bekenntnissynode der Deutschen Evangelischen
Kirche 1934 in Wuppertal-Barmen habe mit der Erklärung ein
Zeichen des Widerstands gegen den Nationalsozialismus gesetzt, schrieb
Merkel in einem Beitrag für das in Düsseldorf erscheinende
evangelische Monatsmagazin «Chrismon plus Rheinland»
(Mai-Ausgabe).
Bekenntnissynode verlieht der Evangelischen Kirche nach 1945 Glaubwürdigkeit
Die Synode habe zwar
nur eine Minderheit der deutschen Protestanten vertreten, «aber
sie bewahrte die Evangelische Kirche vor der Selbstaufgabe und verlieh
ihr damit auch nach 1945 Kraft und Glaubwürdigkeit».
Die Barmer Erklärung ist nach Merkels Worten bis heute ein
wichtiger Wegweiser zur Unterscheidung zwischen dem Auftrag der
Kirche und den Aufgaben des Staates. Danach habe der Staat für
Recht und Frieden zu sorgen. Ethisch-moralische Standards könne
die Politik dagegen nicht selbst setzen, sondern nur aufnehmen.
«Indem die Kirche
aus christlichem Glauben heraus moralische Ansprüche vertritt,
kann sie der Politik ein richtungweisender Partner sein»,
so Merkel. Nach dem Barmer Bekenntnis erinnere die Kirche «an
Gottes Reich, an Gottes Gebot und Gerechtigkeit und damit an die
Verantwortung der Regierenden und Regierten». Dieses Wechselspiel
weltlichen und geistlichen Wirkens sei für eine funktionierende,
stabile Demokratie wesentlich, betonte die Kanzlerin.
Deutschland kann unterschiedliche Weltanschauungen integrieren
Deutschland könne
als demokratischer und freiheitlicher Staat unterschiedliche Weltanschauungen
und Glaubensbekenntnisse integrieren, auch wenn die jüdisch-christliche
Tradition prägend bleibe. «Ob Jude, Moslem oder Christ,
ob gläubig oder nicht - wir alle stehen in gemeinsamer Verantwortung
für unser Land und seine Zukunft», schrieb Merkel.
Quelle: jesus.de-Newsletter
/ epd vom 01.05.2009
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