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Protestaktion mit Rosen in Büchel-KasernePfarrer wegen Hausfriedensbruch in Kaserne zu Geldstrafe verurteilt
12.01.2010: Wegen Hausfriedensbruchs in einer Kaserne hat das Amtsgericht Cochem am Montag einen evangelischen Pfarrer und Friedensaktivisten zu 500 Euro Geldbuße auf Bewährung verurteilt. Der Theologe Matthias Engelke war im Sommer vergangenen Jahres mit zwei weiteren Mitgliedern der Friedensbewegung in die Luftwaffenkaserne Büchel in der Eifel eingedrungen. In Büchel lagern vermutlich die letzten Atom-Sprengköpfe auf deutschem BodenDort hatte er versucht, den Soldaten des Jagdbombergeschwaders 33 der
Bundeswehr Rosen zu überreichen. In den Bunkern des Fliegerhorstes
lagern vermutlich die letzten 20 US-amerikanischen Atomsprengköpfe
auf deutschem Boden. Jede dieser Atomwaffen haben die 26fache Wirkung
einer Hiroshima-Bombe
und untersteht der US Air Force. |
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Richter: Ehrenwerte Motive, aber Tatbestand des Hausfriedensbruchs gegeben«Keiner hier im Raum ist für Atomwaffen und keiner auch für deren Einsatz», sagte der Cochemer Richter Wilfried Johann in der Begründung des Urteils, bei dem er dem Antrag der Staatsanwaltschaft folgte. Es seien ehrenwerte Motive, die bei dieser Aktion eine Rolle gespielt hätten. Dennoch sei der objektive Tatbestand des Hausfriedensbruchs gegeben. «Eine solche Aktion entspricht nicht den demokratischen Spielregeln und muss daher bestraft werden.» Das Amtsgericht Cochem setzte die Bewährungszeit auf zwei Jahre fest. Sollte Engelke innerhalb dieser Zeitspanne erneut eine Straftat begehen, drohe ihm eine Geldstrafe von 1.500 Euro. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Atomwaffen seien eine Verachtung der Gaben Gottes, sagte der 52-jährige Pfarrer in der Gerichtsverhandlung in Cochem. «Ich kann nicht schweigen, ohne selbst schuldig zu werden.» Quelle: jesus.de-Newsletter vom 12.01.2010 / epd |
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