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NachbesserungsbedarfMilitärbischof: Treffen zwischen Käßmann und zu Guttenberg verlief konstruktiv11.01.2010: Der evangelische Militärbischof Martin Dutzmann hat das Gespräch zwischen Bischöfin Margot Käßmann und Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) als konstruktiv gewertet. Man sei sich darin einig, «dass es einen Nachbesserungsbedarf in der Afghanistan-Politik gibt», sagte Dutzmann am Montag dem Sender NDR Info. Man müsse noch sehr viel genauer die Zielsetzung beschreiben, als das bisher der Fall gewesen sei. Man sei sich auch darin einig, das zivile Engagement zu verstärken. Auslöser des Gesprächs war Kritik am Afghanistan-Einsatz der BundeswehrAuslöser des Gesprächs war Käßmanns Kritik am Afghanistan-Einsatz der Bundeswehr. Der Minister und die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) hätten den Anfang eines Gespräches markiert und seien sich in den Grundpositionen sehr einig, fügte Dutzmann hinzu, der an dem Gespräch teilgenommen hatte: «Ich hatte das, ehrlich gesagt, auch nicht anders erwartet.» Zum Thema Militär-Einsatz habe Guttenberg dargelegt, was die Bundeswehr momentan dort leiste, «insbesondere auch bei der Herstellung von Sicherheit, sprich bei der Ausbildung von afghanischen Soldaten, damit das afghanische Volk, beziehungsweise Afghanistan für seine Sicherheit selber sorgen kann». Bischöfin Käßmann habe dies sehr aufmerksam zur Kenntnis genommen, so Dutzmann weiter. Alle Gesprächspartner seien sich einig gewesen, dass der Dialog weiter geführt werden müsse. Dutzmann: «Und es sind gegenseitige Einladungen erfolgt.» Zum Streit um die Äußerungen Käßmanns zum Jahreswechsel sagte Dutzmann: «Das Problem ist, dass die Medien einzelne Aussagen herausgerissen und transportiert haben, zum Beispiel so eine Aussage 'Nichts ist gut in Afghanistan', das muss die Soldaten natürlich verletzen, weil die ganz hervorragende Arbeit machen in Afghanistan.» Die Kirche hat eindeutig einen FriedensauftragWenn man die Neujahrspredigt von Käßmann jedoch im Zusammenhang lese, «kann man nur sagen, dass ist eine sehr seelsorgerliche und tröstliche Neujahrspredigt», betonte Dutzmann, der im Hauptamt Landessuperintendent der Lippischen Landeskirche ist. Die Kirche habe eindeutig einen Friedensauftrag «und wir haben mit darauf zu gucken, dass es in dieser Welt möglichst friedlich zugeht, dass dort Frieden geschaffen wird, wo Unfriede herrscht, insofern ist das unser Auftrag.» Wie die EKD am Montag in Hannover mitteilte, verlief das Gespräch in «konstruktiver und harmonischer Atmosphäre» und diente dem gegenseitigen Kennenlernen. «Beide Seiten waren sich ebenso einig, dass für die Soldatinnen und Soldaten der Rückhalt der Gesellschaft wichtig ist - dem könne eine offene Debatte nur dienlich sein. Quelle: jesus.de-Nachrichten vom 11.01.2010 / epd |
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