Teil 7 : Israel und die Heilsgeschichte gesendet am 25.05.2008 von Roger Hofeditz |
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Die Geschichte des Judentums ist eine rätselhafte. Wieso ist es immer wieder dieses kleine Volk, dieses kleine Land, nicht größer als das Bundesland Hessen, wieso bewegt diese Stecknadel immer wieder den Heuhaufen Welt? Wie kann ein Volk fast 1.900 Jahre ohne eigenes Land und damit ohne Heimat, seine Sprache, seine Kultur, seinen Glauben, seine Identität bewahren und geht nicht im Meer der Völker unter? Wieso gibt es dieses Volk immer noch, trotz permanenter Ausbeutung und Vertreibung durch andere Völker, trotz Holocaust und arabischer Konfrontationspolitik?
Die Zukunft Israels beginnt in der Vergangenheit. Dort liegen die Wurzeln für das Geheimnis dieses Volkes. Israel betrat nicht die Bühne der Weltgeschichte aus freien Stücken heraus, sondern weil Gott einen Mann berief, den er zu einer Nation machen wollte, Abraham. Gott berief Abraham um das Jahr 2.000 v. Chr. aus den semitischen Völkern heraus, um mit ihm seine Geschichte fortzusetzen. Abraham wurde von Gott auch das bekannte Land Israel, damals Kanaan, versprochen, um das heute gestritten wird.
Hier wird das Prinzip deutlich, dass dieses Volk begleitet. Es ist etwas besonderes, nicht weil etwas Besonderes an ihm wäre, sondern weil Gott seine Geschichte lenkt. Dass das nicht nur positive Seiten für Israel hat, dürfte hinlänglich bekannt sein. Israel kann seine ihm von Gott zugedachte Rolle nur spielen, wenn es sich an die Spielregeln Gottes hält. Und das hat es nicht getan.
So steht schon in der Bibel, im 5. Buch Mose 4,27, dass dann, wenn Israel nicht
allein seinen Gott verehrt, es zerstreut werden wird unter alle Völker.
Im Jahre 70 n. Chr. ist dies geschehen. Heimatlos bis ins Jahr 1948, dem Jahr
der Staatsgründung Israels.
Hier wird deutlich, dass Gott sein Zusagen an dieses Volk einhält, im Guten,
wie im Bösen. Wenn er sie in 1.900 Jahren der Wanderschaft durch die Völkerwelt
bewahren kann, dann kann er ihnen auch das schon Abraham versprochene Land wieder
geben und erhalten.
Teddy Kollek, der langjährige Bürgermeister von Jerusalem sagte:
"Sicher, Gott hat Abraham das Land versprochen, aber er hat keinen Termin
genannt."
Der Theologe Berthold Klappert hebt drei Ereignisse der Geschichte des jüdischen
Volkes hervor, um die Treue Gottes zu verdeutlichen:
a. die fortdauernde Existenz des jüdischen Volkes durch die Jahrtausende,
wozu es keine historische Analogie gibt;
b. die Heimkehr des jüdischen Volkes in das Land der Verheißung,
der Gabe Gottes an Israel;
c. die Errichtung des Staates Israel im Jahre 1948.
Wenn die Treue Gottes bis zum Jahre 1948 galt, gilt sie auch für die Zukunft dieses kleinen Landes und Volkes. Schon Abraham wurde versprochen, dass in ihm alle Völker der Erde gesegnet werden. Und in der Tat sprechen die biblischen Propheten davon, dass von Israel Licht in die Völker Welt ausgehen wird. Das vom Dauerkonfliktherd Naherosten Frieden ausgehen wird. Die Grenzen werden offen sein und ein friedliches Miteinander zwischen Ägypten, Israel und den arabischen Nachbarn. Jesus Christus bringt es einmal auf den Punkt, wenn er sagt: "Das Heil ist aus den Juden." (Johannes 4,22)
Der bekannte Schriftsteller und Religionswissenschaftler Schalom ben Chorin
meinte: "Das große Israel wird kommen, als Friedensreich, als Reich
Gottes auf Erden. Nicht durch den Einsatz von Waffen wird dies geschehen, sondern
durch das übernatürliche Eingreifen Gottes, wenn Jesus Christus als
Messias wiederkommen wird, um sein Reich, das messianische Reich, zu errichten."
So unwahrscheinlich dies heute klingen mag, wer die Geschichte Gottes mit diesem
Volk bis heute verfolgt, dem erscheint nichts unmöglich.
Roger Hofeditz
Radio-Beiträge über 60 Jahre Staat Israel:
Teil 1 : Der Verlust des biblischen
Staates
Teil 2 : Israel und der Islam
Teil 3 : Zionismus
und Staatsgründung
Teil 4 : Der Unabhängigkeitskrieg
1948
Teil 5 : Der Sechstagekrieg 1967
Teil 6 : Friedensverhandlungen
Teil 7 : Israel und die Heilsgeschichte