Diakonie
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Johann
Hinrich Wichern
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21. April 1808; 7. April 1881 in Hamburg
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200. Geburtstag von Johann Hinrich Wichern
21.04.1808: In Hamburg
wird Johann Hinrich Wichern, der Kirchenvater und Wegbereiter der
Diakonie, geboren. Mit 16 Jahren, als sein Vater stirbt, muss er
für seine Mutter und sieben Geschwister sorgen.
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Das
Rauhe Haus in Horn (heute Stadtteil von Hamburg)
Lithographie von 1834, Quelle: www.rauheshaus.de
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Nach Bekehrung und Theologiestudium
wird Wichern 1832 Oberlehrer einer Sonntagsschule. Durch Besuchsdienste
sieht er die schreiende Armut und die sittliche Verwahrlosung in
den Armenvierteln von Hamburg. Wicherns revolutionäre Idee:
Die verwilderten Kinder sollen nicht in Erziehungsanstalten aufwachsen,
sondern in der Gemeinschaft und Geborgenheit von familiären
Strukturen.
Dafür gründet
er mit Hilfe von privaten Förderern 1833 das "Rauhe Haus".
Es ist der Anfang eines ganzen Dorfes mit Wohnhäusern und Werkstätten.
1857 wird er zur Reform
des Gefängniswesens in den preußischen Staats- und Kirchendienst
nach Berlin berufen. 15 Jahre später (1872) kehrt er aufgezehrt
ins Raue Haus nach Hamburg zurück, ohne dass sein Konzept zur
Wiedereingliederung Strafgefangener wirklich umgesetzt wurde.
Nach langen
Krankheitsjahren stirbt Wichern (am 07.04.1881) im Alter von 72
Jahren.
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Immer wieder
analysierte und dokumentierte Wichern die Umstände, die zur
Verwahrlosung der Menschen geführt haben. Als Hauptursachen
erkannte er das Zerbrechen der traditionellen Familienstrukturen
und die Abwendung vom christlichen Glauben.
Auch heute brauchen wir
nicht in erster Linie Rechtsansprüche und professionelle Dienstleistungen,
sondern Menschen wie Johann Hinrich Wichern, die Glaube und Liebe
vorleben.
Uwe
Schütz
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