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Der GAUVor 25 Jahren: Der größte anzunehmende Unfall im KKW Tschernobyl
26.04.1986: Kurz nach Mitternacht gerät der Reaktorblock 4 des sowjetischen Kernkraftwerks Tschernobyl außer Kontrolle. Durch eine gewaltige Explosion und einen Reaktorbrand werden große Mengen an radioaktivem Material freigesetzt. Die Behörden informieren weder die Bewohner, noch die umliegenden Länder über die Gefahr. Und so zieht eine radioaktive Wolke zunächst unbemerkt über Europa hinweg. Erst einen Tag später werden 45.000 Menschen aus der nahe gelegenen Stadt Pripjat (rechts im Bild) evakuiert, erst eine Woche später weitere 90.000 aus der 30-Kilometer-Zone. 2 1/2 Tage dauert es, bis die amtliche Nachrichtenagentur TASS erstmals von einem "Unfall" im Kernkraftwerk Tschernobyl spricht. Die drei noch funktionsfähigen Blöcke werden nach Aufräumarbeiten wieder hochgefahren. Erst im Jahre 2000, 14 Jahre nach dem GAU, wird der letzte Reaktorblock endgültig abgeschaltet.
* * * In Deutschland wurde damals nach Sicherheitsüberprüfungen aller Kernkraftwerke entschieden, den Kernreaktor Jülich, den einzigen ebenfalls graphitmoderierten Reaktor, für immer stillzulegen. Ansonsten haben wir die 25 Jahre nach der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl meines Erachtens kaum für sachliche Diskussionen und alternative, aber tragende Energiekonzepte genutzt. Nach den schweren Erdbeben, dem Tsunami und dem Beinahe-GAU in Fukushima blickte die ganze Welt mitfühlend und hilfsbereit auf Japan. Nur in Deutschland war kaum Zeit für Betroffenheit. Die Angst ging um - die Angst vor einem Reaktorunglück, vor der politischen Niederlage oder vor dem Wirtschaftskollaps. Aber Angst ist bekanntlich ein schlechter Ratgeber. Uwe Schütz
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