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Das Kalenderblatt

Eine Kalenderwoche zurück

KW 52 / 2018

Eine Kalenderwoche weiter

Stille Nacht, heilige Nacht 

Ein Lied, das um die Welt ging

Vor 200 Jahren: Uraufführung des Liedes „Stille Nacht, heilige Nacht“

Hilfspfarrer Joseph Mohr (1792–1848) schrieb den Text des Liedes "Stille Nacht" drei Jahre vor seiner Uraufführung.
Hilfspfarrer Joseph Mohr (1792–1848) schrieb den Text des Liedes "Stille Nacht" drei Jahre vor seiner Uraufführung.

24.12.1818: In der Dorfkirche von Oberndorf bei Salzburg wird das Weihnachtslied „Stille Nacht“ uraufgeführt. Joseph Mohr, Hilfspfarrer, und Franz Xaver Gruber, Dorfschullehrer und Organist, singen es zweistimmig mit Gitarrenbegleitung.

Kurz vor dem Weihnachtsfest hatte der Hilfspfarrer den Organisten gebeten, zu seinem Gedicht „Stille Nacht“ eine Melodie zu schreiben. Nach der ersten Aufführung gerät das Lied in Vergessenheit.

Erst sechs Jahre später, als der Orgelbauer die seit langem defekte Kirchenorgel repariert, findet er das Notenblatt und nimmt es mit in seine Heimat Tirol. Über Zillertaler Singgruppen verbreitet sich das Lied "Stille Nacht" als vermeintliches Tiroler Volkslied nach Preußen und dann weltweit.

* * *

Um seine Entstehung rankten sich viele anekdotische Einzelheiten. Heute ist es wohl weltweit das bekannteste Weihnachtslied.

1966 brachte das Pop-Duo Simon & Garfunkel seine Version von „Silent Night“ heraus. Sie unterlegten es mit aktuellen Nachrichten und wollten damit offenbar weihnachtliches Heile-Welt-Spielen kritisieren.

Aber es lag sicher nicht in der Absicht der österreichischen Urheber, in warmen Wohnzimmern für sentimentale Stimmung zu sorgen, denn ihre Zuhörer und auch sie selbst waren bitter arme Leute.

Ein altes Notenblatt des Weihnachtsliedes "Stille Nacht, heilige Nacht" - damals noch mit sechs Strophen.
Ein altes Notenblatt des Weihnachtsliedes "Stille Nacht, heilige Nacht" - damals noch mit sechs Strophen.

 

Sie sangen damals noch sechs Strophen (rechts im Bild). Überlebt haben nur die drei mit süßlichen Worten wie „holder Knabe im lockigen Haar“. Vom „Retter“ ist aber bis heute die Rede - Nur sein Name ist verschwunden.

Eine tiefe Wirkung kann das Lied „Stille Nacht“ trotzdem entfalten, wenn wir den letzten Vers verinnerlichen:

„Christus, der Retter, ist da“.

Nur, wer will sich retten lassen?

Uwe Schütz

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Historische Hintergründe

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