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Knopf im Ohr175. Geburtstag der Teddybären-Mutter Margarete Steiff
24.07.1847: Im schwäbischen Giengen wird Margarete Steiff als 3. Kind der Eheleute Friedrich und Maria Steiff geboren. Nach einer schweren Erkrankung mit 18 Monaten bleibt sie teilweise gelähmt. Nach ihrer Schulzeit lernt sie trotz der Bedenken der Eltern Schneiderin. 1874 baut ihr Vater das Wohnhaus um und richtet eine Schneiderei ein. Bald haben Margarete und ihre Schwester Maria so viele Aufträge, dass sie sich als erste im Ort eine eigene Nähmaschine leisten können. Mit 30 Jahren eröffnet Margarete Steiff ein Filzgeschäft, und neben dem Laden beginnen sie die Produktion von Nadelkissen in Form eines Elefanten. Nachdem das Elefäntle vor allem Kindern gefällt, entwirft sie mit ihren Näherinnen auch andere Tiere. 1902 entsteht der erste Bär, doch auf der Leipziger Spielwarenmesse findet er kaum Beachtung. Erst kurz vor Messeschluss bestellt ein US-Amerikaner gleich 3.000 Stück, und der Teddybär wird Aushängeschild des Unternehmens. Ab 1904 knipst die Fa. Steiff jedem Plüschtier einen Knopf ins Ohr, vier Jahre später gibt es die ersten Bären mit Brummstimme. Am 09.05.1909 stirbt Margarete Steiff im Alter von 61 Jahren an den Folgen einer Lungenentzündung. * * * Der Teddybär wurde das liebste Spielzeug in Deutschlands Kinderzimmern - auch auf meinen Kinderfotos ist er mein treuer Begleiter. Was hat Margarete Steiff wohl angetrieben, dass sie trotz ihrer Behinderung zu einer erfolgreichen Unternehmerin wurde? Besondere Förderung gab es nicht. Ihre Geschwister zogen sie in einem Leiterwagen zur Schule, aber Margarete blieb ein fröhliches Kind. Überliefert ist, dass die Großmutter ihr Geschichten aus der Bibel vorgelesen hat. Margarete liebte die Geschichte vom Hauptmann in Kapernaum. Als dessen Diener gelähmt war, sagte er zu Jesus: Herr, ich bin es nicht wert, dich in meinem Haus zu empfangen. Sag nur ein einziges Wort, dann wird mein Diener gesund. (Matthäus 8, 8 nach Hoffnung für alle, Brunnen-Verlag) Ihre Lähmung blieb, aber Margarete Steiff schöpfte aus der Geschichte wohl den Lebensmut und die Fantasie, um vielen Kindern in aller Welt eine Freude zu machen. Autor: Uwe Schütz Der Kalenderblatt-Autor auf Twitter |