zur AREF-Startseite
Das Kalenderblatt

Eine Kalenderwoche zurück

KW 23 / 2022

Eine Kalenderwoche weiter

 

„Verbrenner“

190. Geburtstag von Nicolaus Otto, dem Erfinder des Viertakt-Motors

Gaskraftmaschine 1876 von Nicolaus Otto, Abbildung aus dem Lexikon der gesamten Technik 1904 Quelle: wikipedia.de
Nikolaus August Otto
* 10.06.1832 - † 26.01.1891
Schematische Animation eines Viertakt-Motors / Ottomotors. Links oben das Einlassventil für den Kraftstoff, rechts oben das Auslassventil für die Verbrennungsgase. Ablauf:
1. Ansaugen - Der Kolben saugt das Benzin-Luft-Gemisch (grün) in den Zylinder.
2. Verdichten - Der Kolben presst das Gasgemisch zusammen.
3. Arbeiten - Der Funke einer Zündkerze entzündet das Gasgemisch, es verbrennt explosionsartig. Der Kolben wird von den sich ausdehnenden Verbrennungsgasen nach unten gedrückt und treibt damit die Kurbelwelle an.
4. Ausstoßen - Der Kolben drückt die Verbrennungsgase aus dem Zylinder in die Auspuffanlage.

10.06.1832: In Holzhausen an der Haide im Taunus wird Nicolaus August Otto in eine Land- und Gastwirtsfamilie geboren. Nach einer Lehre als Kaufmann arbeitet er als Handlungsgehilfe. Mit 30 Jahren beginnt er erste Experimente mit Viertaktmotoren.

Zwei Jahre später (1864) gründet er zusammen mit dem Ingenieur und Fabrikanten Eugen Langen in Köln die erste Motorenfabrik der Welt,(die spätere Deutz AG). Sie konstruieren einen Gasmotor, der die industriellen Dampfmaschinen ablösen soll. Nachdem er auf der Pariser Weltausstellung 1867 durch seinen geringen Gasverbrauch auffällt, verkaufen sie ihn weltweit.

1876 präsentieren sie als Weltneuheit den stärkeren Viertaktmotor. Dank Ottos Erfindung einer elektrischen Zündung 1884 können fortan auch flüssige Brennstoffe verwendet werden. Sein Alltag ist aber zunehmend von Patentstreitigkeiten geprägt. Dass er 1886 sein Patent auf den Viertakt-Motor verliert, trifft ihn schwer. Am 26.01.1891 stirbt Nicolaus Otto im Alter von nur 58 Jahren an Herzversagen.

* * *

Der Viertaktmotor ist bis heute die Grundlage für den Bau von Verbrennungsmotoren. Ihm zu Ehren wird er auch „Otto“-Motor genannt (seit 1946 auch nach DIN). Dank Katalysator-Technik stößt er heute nur noch CO2 und Wasser aus. Trotzdem ist er als „Verbrenner“ ins Gerede gekommen.

Bereits zu Nicolaus Ottos Zeiten galt der Elektromotor als der beste Antriebsmotor. Er ist einfach, robust, wartungsarm und bietet optimale Fahreigenschaften. Doch damals wie heute sind die wiederaufladbaren Batterien trotz Weiterentwicklung groß, schwer und teuer. Hohe Ladeströme an der Autobahnraststätte verkürzen zwar die Wartezeit, die Batterie übersteht diese Tortour jedoch nur durch aufwendige Kühlung. Effizienz und Lebensdauer steigert das nicht gerade.

Womöglich erlebt der Otto-Motor mit umweltverträglichem, synthetischem Kraftstoff irgendwann noch eine Renaissance.

Autor: Uwe Schütz
Sprecher: Heiko Müller
Der Kalenderblatt-Autor auf Twitter Der Kalenderblatt-Autor auf Twitter

mehr bei uns über Geschichtliches aus der Zeit: mehr bei uns über Erfindungen und Erfinder aus der Zeit:  
1815 : Wiener Kongress ordnet Europa neu
1818 : Uraufführung von "Stille Nacht, heilige Nacht"
1820 : Geburt von Friedrich Engels
1821 : Geburt des russischen Schriftstellers F. M. Dostojewski
1832 : Geburt von Nicolaus Otto
1835 : 1. Eisenbahnlinie in Deutschland
1847 : Geburt von Teddybären-Mutter Margarete Steiff
1848 : 1. großer Goldfund in Kalifornien
1848 : Marx und Engels veröffentlichen ihr Manifest
1850 : Geburt des Physikers Ferdinand Braun
1854 : Start des Suez-Kanal-Projekts
1856 : Tod des Schriftstellers Heinrich Heine
Die Radioversion anhören
Die Radioversion anhören
2:09 s, mp3, 64 kbit/s, 1.026 KB