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Das Kalenderblatt

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KW 44 / 2022

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NSA-Hauptquartiers (National Security Agency) in Fort Meade 

Datenkrake

Vor 70 Jahren: Gründung der NSA

1. Baukörper des NSA-Hauptquartiers (National Security Agency) in Fort Meade, Maryland in den 1950er-Jahren
1. Baukörper des NSA-Hauptquartiers (National Security Agency) in Fort Meade, Maryland in den 1950er-Jahren Foto: wikipedia.de/public domain
Das „Utah Data Center“ aus der Luft (Juni 2014)
Das „Utah Data Center“ aus der Luft (Juni 2014)
Foto: Electronic Frontier Foundation, Creative Commons CC0 1.0 Universal Public Domain Dedication
Berlin, 19. Juni 2013: Demonstration während des Berlin-Besuchs von US-Präsident Barack Obama gegen die von der NSA eingeführte Software PRISM zur Überwachung und Auswertung elektronischer Medien und elektronisch gespeicherter Daten. Demonstranten halten Fotos von Edward Snowden vor ihren Gesichtern. Im Hintergrund die Siegessäule
Berlin, 19. Juni 2013: Demonstration während des Berlin-Besuchs von US-Präsident Barack Obama gegen die von der NSA eingeführte Software PRISM zur Überwachung und Auswertung elektronischer Medien und elektronisch gespeicherter Daten. Demonstranten halten Fotos von Edward Snowden vor ihren Gesichtern. Im Hintergrund die Siegessäule Foto: wikipedia.de, Creative Commons Attribution-Share Alike 2.0 Generic license

04.11.1952: US-Präsident Truman unterzeichnet das Dokument zur Gründung der National Security Agency (Nationale Sicherheitsbehörde), kurz NSA. Sie erhält den Auftrag, ausländische Nachrichtenverbindungen abzuhören, und richtet ihr Hauptquartier in Fort Meade im US-Bundesstaat Maryland ein. Ab 1960 benutzt sie auch Spionage-Satelliten.

Nach den Anschlägen am 11.09.2001 werden die NSA-Befugnisse durch den sogenannten „USA PATRIOT Act“ massiv erweitert. Heute ist die NSA der größte der 17 US-Nachrichtendienste.

* * *

Anlass zu ihrer Gründung war der Koreakrieg: 1950 wurde der CIA völlig überrascht, als nordkoreanische Truppen das unter US-Schutz stehende Südkorea eroberten. Fortan sollte die CIA ihre Spionage mit Agenten betreiben und die NSA mit technischen Mitteln. Dazu richtete sie weltweit Stützpunkte ein, von wo sie ihre Abhöraktionen startete.

Mit dem Internet wurde das Abschöpfen von Daten und das Abhören von Telefongesprächen (VoIP) viel einfacher. Ab 2011 entstand dafür im US-Bundesstaat Utah ein riesiges Rechenzentrum. Es arbeitet mit enormer Rechenleistung daran, auch Daten mit hochwertiger Verschlüsselung zu knacken.

2013 kam durch den jungen IT-Experten Edward Snowden heraus, dass die NSA eigene Zugänge zu den einschlägigen US-Internet-Plattformen von Google, Apple, Microsoft und Facebook hat und niemand und nichts vor der NSA sicher ist - auch Regierungschefs sogenannter befreundeter Staaten nicht.

Daraufhin wurden mit dem „USA Freedom Act“ die NSA-Rechte, beliebige US-amerikanische Staatsbürger auszuspionieren zwar wieder zurückgenommen, aber befreundete Auslandsdienste liefern nun diese Daten.

Deutschland gilt dabei allerdings als „Partner dritter Klasse“, mit dem man bei Bedarf kooperiert, dessen Kommunikationsströme aber als legitime Angriffsziele gelten und umfassend abgeschöpft werden. Nach vierjährigen Untersuchungen entschied aber die Bundesanwaltschaft, nicht gegen die massenhafte NSA-Überwachung zu ermitteln, da sich die Taten „nicht gerichtsfest beweisen lassen“.

Autor: Uwe Schütz
Sprecher: Heiko Müller

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1947 : Gründung der CIA
1952 : Gründung der NSA
2007 : 1. Veröffentlichung aus der Enthüllungsplattform WikiLeaks

Schlaglichter auf die Geschichte der USA

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