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Eine europäische ErfolgsgeschichteVor 50 Jahren: 1. Testflug eines Airbus-Großraumflugzeugs (A300)
28.10.1972: Auf dem Flughafen Toulouse-Blagnac in Südfrankreich startet mit dem Airbus A300 das erste Großraumflugzeug mit nur zwei Triebwerken zu seinem ersten Testflug. Nach einem reibungslosen Flug landet die Maschine trotz starkem Seitenwind nach 83 Min. wieder sicher in Toulouse. * * * Der A300 war ein gemeinsames Entwicklungsprojekt von verschiedenen europäischen Flugzeugwerken, und der erfolgreiche Testflug war ein wichtiger Meilenstein zur Gründung der Firma Airbus. 5 Jahre zuvor (1967) hatten die Regierungen von Frankreich, Großbritannien und Deutschland beschlossen, zur US-Dominanz in der Luftfahrt gemeinsam ein Gegengewicht zu schaffen. Doch die Briten stiegen wieder aus. Nur Frankreich und Deutschland unterschrieben zwei Jahre später den Entwicklungsauftrag. 1½ Jahre nach dem ersten Testflug bekam Air France die ersten A300-Maschinen geliefert. Technologisch gab Airbus in der zivilen Luftfahrt fortan den Ton an, doch der Verkauf verlief jahrelang schleppend. Man produzierte Flugzeuge ohne festen Abnehmer - bis 1977 mit Eastern Air Lines die erste US-Fluggesellschaft die ersten Maschinen bestellte. Für den Langstreckenverkehr folgte 1982 der A310. 1988 flog mit dem A320 das erste zivile Flugzeug der Welt statt mit herkömmlichem Steuerknüppel mit Joystick-ähnlichem Sidestick. Bis heute werden die Airbus-Maschinen in europäischer Gemeinschaftsarbeit gefertigt. Aber es brauchte einen langen Atem, bis sich Airbus auf dem Weltmarkt behaupten konnte. Ohne die Politik wäre es nicht gegangen, denn Airbus musste zunächst mit vielen Millionen DM Steuergeldern subventioniert werden. Ohne den großen Einfluss von Franz Josef Strauß würde es den Konzern nicht geben, räumte selbst die Süddeutsche Zeitung ein. Heute ist es wohl noch viel leichter, eine vermeintliche Mehrheit gegen etwas zu mobilisieren, aber wir brauchen wieder Mehrheiten für etwas. Autor: Uwe Schütz |