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Das Kalenderblatt

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KW 30 / 2024

Eine Kalenderwoche weiter

 

Wer regiert das Geld?

Vor 80 Jahren: Die alliierten Staaten beschließen neue Weltwirtschaftsordnung

Konferenz in Bretton Woods im Juli 1944
1. - 22. Juli 1944: Die Finanzminister und Notenbankchefs von 44 Staaten treffen sich im Mount Washington Hotel in dem kleinen Ski-Örtchen Bretton Woods im US-Bundesstaate New Hampshire, um eine neue internationale Währungsordnung zu etablieren.
Der US-Unterhändler Harry Dexter White (links) und renomierte britische Ökonom John Maynard Keynes

Der US-Unterhändler Harry Dexter White (links) und renomierte britische Ökonom John Maynard Keynes beim Eröffnungstreffen des Gouverneursrates des IWF am 8. März 1946 in Savannah, Georgia, USA, also nachdem der US-Schwindel aufgeflogen war Foto: wikipedia.de, public domain

22.07.1944: In der Kleinstadt Bretton Woods im US-Bundesstaat New Hampshire beschließen die Finanzminister und Notenbankchefs von 44 Staaten nach 3-wöchigen Verhandlungen eine neue Weltwirtschaftsordnung für die Zeit nach dem 2. Weltkrieg. Sie beruht auf festen Wechselkursen und zwei zu gründenden Organisationen: Die „Weltbank“ soll helfen, den Wiederaufbau Europas zu finanzieren, und der „Weltwährungsfond“ (heute IWF) soll bei Ungleichgewichten in den Handelsbilanzen (Import/Export) für Ausgleich sorgen. Der US-Dollar wird Leitwährung mit der Verpflichtung, dass die USA jederzeit US-Dollar zum festen Wechselkurs in Gold umtauschen (1 Feinunze Gold entsprach 35 US-Dollar).

* * *

Nach der durch den Börsencrash 1929 ausgelösten Weltwirtschaftskrise hielten fast alle Analysten Kapitalverkehrskontrollen für eine notwendige Voraussetzung für ein stabiles Weltwirtschaftssystem. Doch in Bretton Woods rangen zwei ungleiche Partner um die Vormachtstellung in der Welt.

Großbritannien trat für eine Art Weltzentralbank mit einer künstlichen Weltwährung, den Bancor, ein. Sein Wert sollte durch Gold gedeckt werden. Doch es setzte sich die US-amerikanische Position durch, und die Briten merkten zu spät, dass sie von den USA ausgetrickst wurden. In den Dokumenten wurde z. B. das Wort „Gold“ durch „Gold oder US-Dollar“ ersetzt. Großbritannien blieb aber angesichts drohender Zahlungsunfähigkeit nichts anderes übrig, als das Abkommen zu ratifizieren, um an frisches Geld aus den USA zu kommen.

Mit einer lockeren Geldpolitik und Vietnamkrieg sank zunehmend das Vertrauen in den Goldwert des US-Dollars. Als Frankreich deshalb 1969 seine US-Dollars in Gold umtauschen wollte, lieferten die USA nicht, sondern kündigten ohne Absprache mit dem IWF 1971 die Bindung des US-Dollars ans Gold, und das Bretton-Woods-System war Geschichte.

Anlässlich des 40. Jahrestags dieses Vertragsbruchs hieß es in einem ZDF-Beitrag des heute-journals treffend: „Seit 1971 ist es nicht mehr das Gold, das unserem Geld den Wert gibt. Es ist nur noch unser Glaube.“ (15.08.2011)

Autor: Uwe Schütz
Sprecher: Heiko Müller
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mehr bei uns aus der Zeit:
mehr über das Geld:
1939 : Deutschlands Überfall auf Polen
1941 : Deutscher Überfall auf Sowjetunion
1941 : Kriegseintritt der USA
1944 : Beginn der großen Invasion
1944 : Stauffenberg-Attentat auf Hitler
1944 : Bretton.Woods-Abkommen
1945 : Die Gipfelkonferenz von Jalta auf der Krim

1910 : Geheimtreffen von Großbankern auf der US-Insel Jekyll Island
1929 : Crash an der New Yorker Börse löst Weltwirtschaftskrise aus
1944 : Bretton.Woods-Abkommen
1991 : EG-Mitglieder beschließen Wirtschafts- und Währungsunion

US-Geschichte in Kalenderblättern

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