zur AREF-Startseite
Das Kalenderblatt

Eine Kalenderwoche zurück

KW 25 / 2011

Eine Kalenderwoche weiter

Die Radioversion anhören 

Der "Totale Krieg"

Vor 70 Jahren: Deutscher Überfall auf die Sowjet-Union

Februar 1943: Eine Kolonne deutscher Kriegsgefangener aus Stalingrad auf dem Marsch ins Gefangenenlager.
Februar 1943: Eine Kolonne deutscher Kriegsgefangener aus Stalingrad auf dem Marsch ins Gefangenenlager. Von den 300.000 Mann, die in Stalingrad eingeschlossen waren, überlebten etwa 91.000. Nur 6.000 überlebten und kehrten im Oktober 1955 nach Deutschland zurück. Quelle: wikipedia.de / Deutsches Bundesarchiv, Fotograf unbekannt

22.06.1941: Unter dem Decknamen "Barbarossa" greift die deutsche Wehrmacht mit über 3 Millionen Mann gegen 3.30 Uhr auf breiter Front die Sowjetunion an. Ohne funktionierenden Nachschub soll sie die rote Armee durch einen Überraschungsangriff innerhalb kürzester Zeit in die Knie zwingen.

Doch im Herbst kommt die Offensive ins Stocken. Durch den frühen Wintereinbruch und mangels wintertauglicher Kleidung und Ausrüstung übersteigen die Ausfälle durch Erfrierungen bald die Kampfverluste. In der Sommeroffensive 1942 erobert die 6. Armee noch Stalingrad (Wolgograd), wird dort aber im November von der Sowjetarmee eingeschlossen. Nach einer erbitterten Kesselschlacht, bei der 150.000 deutsche Soldaten sterben, kapituliert General Paulus am 31.01.1943.

* * *

Der Überfall auf die Sowjetunion verwickelte Deutschland in einen Zweifrontenkrieg. Historiker schreiben ihn meist Hitlers Größen- und Rassenwahn und seiner Vorstellung von "Lebensraum im Osten" zu. Ein ehemaliger Generalstabsoffizier im sowjetischen Geheimdienst sieht das anders. Unter dem Pseudonym "Viktor Suworow" schreibt er in seinem Buch "Der Eisbrecher - Hitler in Stalins Kalkül" vom Präventivkrieg, wonach Deutschland einem Angriff der Sowjets zuvorgekommen ist. Aber alle sowjetischen Dokumente lagern in unzugänglichen Archiven.

Und letzten Endes führte Hitler einen Krieg, den er schon in "Mein Kampf" angekündigt hatte.

18.02.1943: Rede von Reichspropagandaminister Joseph Goebbels nach der Stalinggrad-Niederlage im Berliner Sportpalast, in der die bekannte Frage stellte "Wollt ihr den totalen Krieg?"
18.02.1943: Rede von Reichspropagandaminister Joseph Goebbels nach der Stalinggrad-Niederlage im Berliner Sportpalast, in der die rethorische Frage stellte: "Wollt ihr den totalen Krieg?" Foto: Schwahn Quelle: wikipedia.de / Deutsches Bundesarchiv

 

 

 

Keine drei Wochen nach der verlorenen Schlacht um Stalingrad (am 18.02.1943) schwor Propagandaminister Joseph Goebbels die Deutschen im Berliner Sportpalast mit 10 rethorischen Fragen auf den "totalen Krieg" ein. Den Rest der Geschichte kennen wir.

Und heute? Die Argumente haben sich "ein bisschen" geändert, aber nach wie vor bringt man sein Volk mit Propaganda in Kriegsstimmung. Und deshalb gilt leider bis heute: Das erste Opfer in einem Krieg ist die Wahrheit, und Geschichte wird von den Siegern geschrieben.

Uwe Schütz

mehr bei uns: mehr bei uns über Kriegspropaganda:  
1933 : Hitler wird zum Reichskanzler ernannt
1939 : Die Irrfahrt der St. Louis mit deutschen Juden
1939 : Beginn des 2. Weltkriegs
1941 : Deutscher Überfall auf die Sowjet-Union
1942 : Angriff auf Pearl Harbor
1942 : Nazis beschließen den Holocaust
1942 : Erste atomare Kettenreaktion
1943 : Sportpalastrede von Joseph Goebbels
1943 : Hinrichtung der Mitglieder der "Weißen Rose"
1943 : Aufstand im Warschauer Ghetto
Die Radioversion anhören
Die Radioversion anhören
2:07 s, mp3, 64 kbit/s, 999 KB