Neue Welt-„Ordnung“?

Vor 25 Jahren: Beginn des 2. Kriegs am Golf

1991: US-Kampfjets überfliegen die brennenden Ölquellen im Norden Kuwaits Foto: wikipedia.de, Public Domain

17.01.1991: Um 2.25 Uhr Ortszeit starten die USA, Frankreich und Großbritannien legitimiert durch die UN-Resolution 678 ihre militärische Operation „Desert Storm“ (Wüstensturm) gegen den Irak. Zwei Tage zuvor war das Ultimatum zum Rückzug des Irak aus Kuwait fruchtlos verstrichen.

Mit über 750 Kampfflugzeugen und Bombern zerstört die Allianz in der ersten Kriegsnacht alle irakischen Luftwaffenbasen, alle Radaranlagen und einen Großteil der Kampflugzeuge und Flugabwehrraketenstellungen.

Sechs Wochen später beginnt die Bodenoffensive, und der irakische Diktator Sadam Hussein macht seine Drohung wahr und lässt alle kuwaitischen Ölquellen in Brand setzen. Die Auswirkungen sind verheerend.

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Die Fernsehbilder von den Luftschlägen gegen den Irak demonstrierten die Zielgenauigkeit der Waffen und wirkten dabei wie Videospiele. Wie die gewaltigen B-52-Bomber ihre Bombenteppiche legten, sah die Fernsehwelt nicht. Zum ersten Mal arbeiteten die USA mit ausgewählten Journalisten (embedded Journalists), und so sah man im ersten großen Krieg nach Vietnam nicht einen Toten.

Die erste Schlacht der US-Macht war bereits vier Monate zuvor an der Heimatfront geschlagen worden: Eine kuwaitische Krankenschwester berichtete von der Ermordung von 15 (später 312) Säuglingen im von den irakischen Truppen besetzten Kuwait.

Die großen US-Zeitungen druckten die von den Kuwaities frei erfundene Baby-Mord-Story, und dann wollte auch die amerikanische Volksseele den Krieg. Und so billigte (am 12.01.1991) auch der US-Kongress den Krieg am Golf, und US-Präsident George Bush (sen.) sprach angesichts des Ende des Kalten Kriegs mit großen Worten von einer neuen Weltordnung.

Aber was taugt eine neue Welt-Ordnung, die mit einer Lüge beginnt?

Uwe Schütz