zur AREF-Startseite
Das Kalenderblatt

Eine Kalenderwoche zurück

KW 45 / 2023

Eine Kalenderwoche weiter

"Mein Kampf" von Adolf Hitler, 1. Band,  

Unheil kündigt sich an

Vor 100 Jahren: Hitlers Putschversuch in München

NSDAP-Versammlung im Bürgerbräukeller in München, ca. 1923
NSDAP-Versammlung im Münchener Bürgerbräukeller, ca. 1923
Bundesarchiv, Bild 146-1978-004-12A / Hoffmann, Heinrich / CC-BY-SA 3.0
Hitlerputsch 1923, Stoßtrupp Hitlers (mit Hakenkreuz-Armbinden) bei der Verhaftung von Münchener Stadträten
Stoßtrupp Hitlers (mit Hakenkreuz-Armbinden) bei der Verhaftung von Münchener Stadträten Foto: Bundesarchiv, Bild 146-2007-0003 / CC-BY-SA 3.0
"Mein Kampf" von Adolf Hitler, 1. Band,
"Mein Kampf" von Adolf Hitler, 1. Band, 1925
Franz Eher Verlag München, 1925 Quelle: DHM, Berlin

 

08.11.1923: Die Bayerische Regierung hat Münchener Prominenz in den Bürgerbräukeller eingeladen, um Bayern und Deutschland aus der Krise zu führen. Die junge Demokratie der Weimarer Rupublik steht wegen Inflation, Arbeitslosigkeit, Revolten und vor allem wegen der immensen Reparationszahlungen an die Siegermächte des 1. Weltkriegs vor dem Abgrund. Man denkt über einen Staatsstreich nach. Aber das gegenseitige Misstrauen ist groß, vor allem gegen den Emporkömmling Adolf Hitler.

Um 20.30 Uhr stürmt er plötzlich mit schwer bewaffneten SA-Männern den Saal. In einer hitzigen Rede verkündet er die "nationale Revolution" und erklärt die Bayerische Regierung für abgesetzt. Die anwesenden Regierungsmitglieder drängt er, mit ihm gemeinsame Sache zu machen.

Doch am Tag darauf (09.11.1923) werden die Putschisten auf ihrem Propagandamarsch in die Münchener Innenstadt von der Polizei bei der Feldherrnhalle gewaltsam gestoppt. Bei den Schießereien werden vier Polizisten, ein Passant und 16 Aufständische getötet. Adolf Hitler gelingt zwar die Flucht, er wird jedoch zwei Tage später festgenommen und zu (nur) 5 Jahren Haft verurteilt. Die NSDAP wird verboten. Bereits nach 9 Monaten wird Hitler aus der Haft entlassen, aber nicht aus Deutschland abgeschoben.

 

* * *

 

Während seiner Haft (in Landsberg a. Lech) beschrieb Hitler seine Pläne in seinem Buch "Mein Kampf". Keine 10 Jahre nach dem Putschversuch wurde er zum Reichskanzler ernannt (1933). Sein Buch mit seinen verworrenen Ansichten wurde bis dahin zwar bereits 287.000 Mal (einbändige Volksausgabe) verkauft, aber wohl von zu wenigen wirklich gelesen.

Der 9. November wurde ab 1933 zum Kulttag der Nazis. Aber 66 Jahre nach Hitlers Putschversuch, nach vielen Jahren des Schreckens und des Leids, bekommt der 9. November (im Jahre) 1989 eine ganz neue Bedeutung und geht als "Wunder von Berlin" in die Geschichte ein.

Wenn sich Geschichte nicht wiederholen soll, dürfen wir gerade in schwierigen Zeiten das Ruder nicht Extremisten überlassen, egal ob von links oder von rechts.

Autor: Uwe Schütz
Sprecher: Heiko Müller
Der Kalenderblatt-Autor auf Twitter Der Kalenderblatt-Autor auf Twitter

mehr bei uns aus der Zeit: mehr bei uns über deutsche Geschichte:  
1919 : Deutschlands Start in die Demokratie
1919 : Friedenskonferenz von Versailles
1923 : Hitlers Putschversuch
1932 : Hitler wird deutscher Staatsbürger
1933 : Hitler wird zum Reichskanzler ernannt
1933 : Parlament stattet Hitler mit uneingeschränkter Macht aus
1933: Hitler schaltet Kirche und politische Parteien aus
1939 : Hitlers Überfall auf Polen
1942 : Die Wannseekonferenz
1945 : Hitlers Tod
Die Radio-Version anhören
Radio-Version anhören
1:49s, mp3, 64 kbit/s, 862 KB
Herunterladen nur zum privaten Gebrauch