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GeopolitikVor 100 Jahren: Gründung der Sowjetunion (UdSSR)
30.12.1922: Auf dem 1. Allunionskongress in Moskau gründen Vertreter Russlands, der Ukraine, Weißrusslands und der Transkaukasischen Republik (Transkaukasien) die Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken, kurz: UdSSR. Lenin wird ihr Präsident und Moskau ihre Hauptstadt. Dort soll zentral über Außen- und Verteidigungspolitik entschieden werden, Bildungs- und Kulturpolitik bleiben in der Verantwortung der einzelnen Republiken. Als Lenin ein Jahr später stirbt, wird Stalin gegen den Willen Lenins und nach erbittertem Machtkampf mit Trotzki sein Nachfolger. Er errichtet eine Diktatur, in der Mio. Menschen allein wegen Fehlentscheidungen verhungern. * * * Mit der Gründung der Sowjetunion 1922 wurde ein Großteil der Gebiete des Russischen Zarenreichs, das 5 Jahre zuvor nach Oktober-Revolution und Bürgerkrieg zerfallen war, wieder zu einem Staat vereint. Die fast 70 Jahre, die er bestand, waren vom Kalten Krieg zwischen Warschauer Pakt und NATO geprägt. Den beiden Supermächten UdSSR und USA ging es immer darum, ihren Einflussbereich zu vergrößern und dem Gegner wirtschaftlich zu schaden. Beim Ende der Sowjetunion 1991 bestand sie aus 15 Republiken. Der gemeinsame Wirtschafts- und Sicherheitsraum bestand nach dem Zerfall der Sowjetunion in Form der GUS weiter bis zum Putsch im Februar 2014 in der Ukraine: Dabei wurde der demokratisch gewählte Präsident Wiktor Janukowytsch unter Federführung der USA (Victoria Nuland) abgesetzt und eine prowestliche Übergangsregierung installiert, die das Land in ukrainisch und russisch sprechende Bevölkerung spaltete und in einen Bürgerkrieg stürzte. Russland unterstützt die russischen Rebellen, um sich gegen die nationalistischen Asow-Truppen zu wehren. Heute wissen wir, dass es beim Minsker Abkommen 2015 beiden Seiten nicht darum ging, den Krieg zu beenden, sondern um Zeit zur Aufrüstung zu gewinnen. Es gab aber auch westlichen Investoren Zeit für den Wettlauf um die besten landwirtschaftlichen Flächen der Ukraine. Um den Krieg in der Ukraine zu beenden, braucht es also keinen Richter, sondern einen ehrlichen Makler, der für einen Interessenausgleich sorgt. Dann kann das neue Jahr in Europa friedvoller werden. Autor: Uwe Schütz |