Scharia-konforme Strafen gefordert
Indonesien: Muslimische Partei fordert Verschärfung der Gesetze
21.09.09: Radikale Muslime
wollen die indonesische Provinz Aceh vor der Verwahrlosung
des Islams retten: Wie die Zeitschrift Die Welt
berichtet, hat die islamische Wohlstands- und Gerechtigkeitspartei
PKS zehn Tage vor der Konstituierung der neuen Kommunalregierung
eine Gesetzesinitiative auf den Weg gebracht, die schärfere,
scharia-konforme
Strafen vorsieht.
Dieben soll gemäß Scharia die Hand abgehackt werden
Das neue Strafrecht würde
für Ehebrecher aus Aceh die Steinigung bedeuten. Unverheiratete
müssten für das gleiche Vergehen mit 100 Rohrstockhieben
rechnen. Für Homosexuelle sieht das Gesetz ebenfalls 100 Stockhiebe
vor, dazu eine Geldstrafe im Wert von einem Kilo Feingold. Alternativ
wären auch 100 Monate Gefängnis möglich. Doppelt
so schwere Strafen drohen Pädophilen und Vergewaltigern.
Bustanul Arifin, ein
PKS-Parteimitglied, hofft, dass das neue Parlament zusätzlich
weitere Strafen einführen wird. Er halte etwa für adäquat,
Dieben und Korrupten die Hand abzuschlagen. Es wird Zeit für
die Menschen, die wahre Bedeutung des islamischen Gesetzes zu verstehen,
sagte Arifin, der Mitautor des neuen Gesetzestextes ist.
Wegen der mittelalterlichen" Strafen Rückgang
des Tourismus befürchtet
Indonesien ist das bevölkerungsstärkste
islamische Land der Welt. Von den 240 Millionen Einwohnern Indonesiens
sind 200 Millionen Muslime. Viele Indonesier praktizieren ihre Religion
aber sehr gemäßigt. So werden jetzt in ganz Indonesien
Stimmen laut, die gegen die neuen Gesetze protestieren. In den Internetforen
fallen Wörter wie lächerlich, rückwärtsgewandt
und barbarisch. Einwohner befürchten, dass diese
mittelalterlichen und dummen Strafen Touristen davon
abhalten, nach Aceh zu kommen.
Viele hoffen jetzt auf
die neue Volksvertretung, die sich am 30. September neu bildet.
Die moderate Aceh-Partei wird dann in der Mehrzahl sein: Aus den
Kommunalwahlen im April war sie mit deutlichem Abstand als Sieger
hervorgegangen.
Quelle: jesus.de-Newsletter
vom 21.09.2009
|