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Der politische Islam in DeutschlandIslamwissenschafterin bemängelt Hilflosigkeit der deutschen Politik zum Islam
15.04.09: In einem Seminar über den Islam und die Muslime in Deutschland sprach die Bonner Islamwissenschaftlerin Christine Schirrmacher über Chancen und Herausforderungen im Umgang mit dem Islam und gemängelte die Hilflosigkeit und Unwissenheit der deutschen Politik zum Islam. Politischer Islam habe eine langen AtemDer politische Islam versuche seine Ziele mit legalen, demokratischen Mitteln durchzusetzen, jegliche Kritik am Islam werde jedoch als Diskrimininierung abgewehrt. Die Organisation der Islamischen Konferenz (OIC), die von Saudi Arabien aus politische Kampagnen steuere, tue sich in diesem Kontext besonders hervor. Als besorgniserregend empfindet Schirrmacher, dass der politische Islam einen langen Atem hätte, um Gesinnungs- und Gesetzesänderungen in westlichen Demokratien zu erwirken. Als Beispiel nannte sie die Kampagne des Karikaturenstreits 2006, bei dem sich der Einfluss des Islams auf die Berichterstattung auf westliche Medien als besonders groß erwiesen hätte. Muslime in der Nachbarschaft sind nicht die AkteureChristen sollten Muslime in der eigenen Nachbarschaft jedoch mit Nächstenliebe, Interesse und Toleranz entgegentreten. Sie seien nicht die Akteure dieser politischen Kräfte. Im Gegenteil: Da die soziale Kluft zwischen muslimischen Mitbürgern mit Migrationshintergrund und der gesellschaftlichen Mittelschicht durch Abschottung und Ausgrenzung immer größer werde, seien Christen gefordert zu handeln. "Ein Anfang für den Kontakt könnte sein, Muslime in die Gemeinde oder nach Hause einzuladen. Um gegenseitige Spannungen und Vorurteile abzubauen, ist es wichtig eine Beziehung zu seinen muslimischen Mitmenschen aufzubauen". Schirmacher kritisiert bekenntnisschlaffe ChristenheitTrotz des Bedeutungs- und Einflusszuwachses des Islams in Europa konstatiert Christine Schirrmacher auf dem 7. GemeindeFerienFestival Spring in Ruhpolding: "Noch ist alles offen. Wenn die Christenheit weiterhin so bekenntnisschlaff bleibt, wird der Islam den Eindruck haben, er könne noch mehr Einfluss gewinnen: Das Schicksal Europas aber ist noch nicht entschieden". Uwe Schütz, 15.04.2009 Quelle: Pressemitteilung der Spring-Festival-Pressestelle vom 15.04.2009 |