Würdigung für einen Attentäter
Drahtzieher des Anschlags auf die Olympischen Spiele 1972 in Syrien
gestorben
07.07.2010: Muhammad
Daud Udeh, der Drahtzieher der Geiselnahme auf die israelische Olympiamannschaft
mit zwölf Todesopfern, ist in Syrien gestorben. Bis zu seinem
Tod am vergangenen Samstag hat der Palästinenser keine Reue
über die Planung des Anschlags gezeigt.
Abbas würdigt Drahtzieher des Attentats 1972 in München
Der palästinensische
Präsident Mahmud Abbas würdigte ihn als "herausragenden
Führer der Fatah". Vertreter der Fatah
lobten seinen Einsatz für den palästinensischen Widerstand.
Die palästinensische Tageszeitung "Al-Hajjat al-Dschadida"
schrieb am Sonntag laut der israelischen Organisation "Palestinian
Media Watch" (PMW): "Präsident Mahmud Abbas hat gestern
ein Beileidstelegramm zum Tod des großen Kämpfers Muhammad
Daud Udeh, 'Abu Daud', abgeschickt, der kurz vor der Vollendung
seines 70. Lebensjahres starb."
Aus dem Telegramm des
Fatah-Vorsitzenden zitiert das Blatt, das als Sprachrohr der Palästinensischen
Autonomiebehörde (PA) gilt, folgende Sätze: "Der
Verstorbene war einer der herausragenden Führer der Fatah-Bewegung.
Er führte ein Leben, das gefüllt war mit Kampf, hingebungsvoller
Anstrengung und dem ungeheuren Opfer des Verstorbenen um des legitimen
Problems seines Volkes willen, und das in vielen Bereichen. Er war
auf jedem Schlachtfeld in vorderster Front, mit dem Ziel, die Revolution
zu verteidigen. Welch wunderbarer Bruder, Weggefährte, zäher,
hartnäckiger, unerbittlicher Kämpfer." Den Angehörigen
bekundete Abbas zudem in einem Telefonat sein Beileid.
"Wir haben von ihm die Grundsätze von Revolution und
Kampf gelernt"
Der Fernsehsender der
PA dokumentierte Abu Dauds Beisetzung im Flüchtlingslager "Al-Jarmuk"
bei Damaskus. In der Sendung bezeichnete Samir al-Refai vom Revolutionsrat
der Fatah den Verstorbenen als "einen der Märtyrer"
der Bewegung. Der Sekretär der Fatah in Syrien, Abu Amad Hamdan,
merkte an: "Wir haben von ihm die Grundsätze von Revolution
und Kampf gelernt."
Am gestrigen Dienstag
schrieb die Zeitung "Al-Hajjat al-Dschadida" über
Abu Daud: "Sein Name leuchtete 1972 hell in der deutschen Stadt
München, wo die Olympischen Spiele stattfanden. (
) Möge
Allah Gnade haben gegenüber diesem großen Fatah-Kämpfer
und Patrioten, Abu Daud." Abbas Saki vom Fatah-Zentralkomitee
wurde mit den Worten zitiert: "Er begann sein Leben als gewöhnlicher
Mensch und beendete es mit einer Riesengestalt. (
) Er verbrachte
sein Leben als Kämpfer für die Befreiung seiner Heimat
und für die Rückkehr ihrer zerstreuten Kinder."
Der Anschlag von 1972 auf die israelische Olympiamannschaft in
München war ein Tiefpunkt der deutschen Sportgeschichte
Am 5. September 1972
hatten palästinensische Terroristen der Splittergruppe "Schwarzer
September" das Olympische
Dorf in München überfallen und zehn israelische Athleten
und einen Trainer als Geiseln genommen. Bei einem Befreiungsversuch
wurden die elf Israelis und ein deutscher Polizist getötet.
Nach einem Ruhetag setzte das Internationale Olympische Komitee
(IOC) die Spiele fort. Die israelische Delegation flog vorzeitig
nach Hause.
Quelle: israelnetz.de-Newsletter
vom 07.07.2010 von: E. Hausen
Autor dieser Webseite:
Uwe Schütz
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