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Kulturkampf in der EU?

Schüler-Kalender der EU-Kommission kennt keine christlichen Feiertage

14.01.2011: Die EU-Kommision hat mit einer Auflage von 3,2 Millionen einen Schüler-Kalender für 2010/2011 herausgegeben und in 21.000 Schulen in der EU an 12- bis 16-Jährige verteilt. Der Schüler-Kalender enthält die wichtigsten jüdische, muslimische und hinduistische Feiertage, aber keine christlichen Feiertage wie Weihnachten und Ostern.

In dem Büchlein finden sich interessante Informationen, etwa Artikel über Handy-Kostenfallen, Gefahren des Internet oder Energiesparen sowie über die Politik der EU. 500.000 Schülerkalender gingen nach Deutschland.

Kommissionssprecher: Es handelt sich um einen bedauerlichen Fehler

Das bestätigte ein Kommissionssprecher am Mittwoch, wie die "Rheinische Post" berichtet. Es handele sich um einen bedauerlichen Fehler, die kommende Ausgabe werde überarbeitet. Die Produktion des Kalenders hat laut "Welt Online" fünf Millionen Euro gekostet. "Der Fehler liegt bei uns", sagte eine Mitarbeiterin der Kommissions-Pressestelle in Deutschland gegenüber "Welt Online". "Wir hätten den Kalender ordentlich abnehmen müssen." Die Lehrer würden per Brief informiert.

Kommission der Bischofskonferenzen der EG zeigt sich verärgert

Wie die "Rheinische Post" berichtet, hat sich der zuständige Kommissar John Dalli für den Fauxpas entschuldigt. Die Kommission der Bischofskonferenzen der Europäischen Gemeinschaft (Commissio Episcopatuum Communitatis Europensis – ComECE) habe sich verärgert gezeigt. Sie empfahl der EU-Kommission, dann eben am 25. Dezember zu arbeiten, wenn dies kein Feiertag sei. Eine Sprecherin der EU-Bischofskommission nannte den Fehler "merkwürdig" und bot der Kommission für die nächste Ausgabe des Kalenders die Hilfe der ComECE an.

Europaabgeordnete Martin Kastler vermutet "kämpferischen Atheismus"

Der CSU-Europaabgeordnete Martin Kastler vermutet hinter dem Kalender einen "kämpferischen Atheismus im Apparat der EU-Kommission" und nannte ihn "untragbar". Die Entschuldigung der Kommission, es handle sich dabei um einen "groben Fehler" auf Grund "unsorgfältigen Gegenlesens" will Kastler, so nicht gelten lassen: "Das ist eine Frechheit", so der CSU-Politiker. Er fordert, "die zuständigen Beamten umgehend zur Rechenschaft zu ziehen. Ich erwarte eine persönliche Entschuldigung des Kommissionspräsidenten, denn eines ist klar: In der EU-Kommission herrscht ein Sechs-Augen-Prinzip - und damit kann das nur absichtlich publiziert worden sein."

Quelle: medienmagazin pro

Autor dieser Webseite: Uwe Schütz