AREF-News |
Mit Gewalt vor Gewalt schützen?chrismon.de veröffentlichte Gespräch zur Frage: Dürfen Christen töten?
12.05.2011: Das Internetportal «chrismon.de» hat am Dienstag (10.05.2011) unter dem Titel "Dürfen Christen töten?" ein Gespräch zwischen Bundeswehrgeneral Rainer Glatz und dem pazifisten Fernando Enns veröffentlicht. Bundeswehrgeneral Rainer Glatz hält als Christ das Töten zum Schutz anderer Menschen und der Menschenrechte für ethisch verantwortbar. Demgegenüber vertritt der mennonitische Theologe Enns die Ansicht: «Christen dürfen nicht töten. General Glatz: Christen müssen andere Menschen auch mit Einsatz von Gewalt schützen«Als Christ macht man sich schuldig bei einem Verstoß gegen das Gebot, nicht zu töten. Aber: Wenn Sie es unterlassen, andere zu schützen, können Sie genauso schuldig werden», sagte Glatz, der Befehlshaber des Einsatzführungskommandos der Bundeswehr ist, in einem Gespräch mit dem Pazifisten Fernando Enns, das das Internetportal «chrismon.de» am Dienstag veröffentlichte. In dieser Spannung seien Christen auf Gottes Gnade angewiesen. |
|||||
«Mir geht es darum, dass wir die Würde des Menschen vor Übergriffen zu schützen haben», sagte der Generalleutnant mit Blick auf Auslandseinsätze der Bundeswehr. Die Politik müsse wissen, dass sie mit dem Einsatz von Soldaten und militärischer Gewalt nur «Zeit kaufen» könne. Diese Zeit müsse die Politik zwingend nutzen, um «mit nichtmilitärischen Mitteln die Konfliktursachen zu lösen oder zu minimieren, da dies durch den Einsatz von Soldaten alleine nicht zu erreichen ist». Glatz widersprach der Forderung des mennonitische Theologe Enns nach einer UN-Polizei. Manche Konfliktparteien könnten nicht einfach mit Polizei auseinandergehalten werden, argumentierte er. Dazu müssten Soldaten eingesetzt werden: «Dass zum Beispiel die Truppen Gaddafis allein durch eine internationale Polizeitruppe gestoppt werden könnten, kann ich mir nicht vorstellen.» Mennonitischer Theologe spricht sich für internationale Polizeieinsätze ausDemgegenüber vertritt der mennonitische Theologe Enns die Ansicht: «Christen dürfen nicht töten.» Es gehöre zur massivsten Schuld, «von Gott geschenktes Leben zu vernichten». Militärische Mittel könnten niemals legitim sein: «Christ sein, heißt gegen Krieg zu sein.» Enns, der an der Universität Hamburg lehrt, sprach sich daher für internationale Polizeieinsätze aus: «Wenn wir bei massiven Menschenrechtsverletzungen eine Schutzpflicht durchsetzen wollen, brauchen wir eine Polizei, die gewaltminimierend eingreift.» Sterben deutsche Soldaten in Afghanistan sinnlos?Auch der seit 2001 ndauernden Afghanistan der Bundeswehr kam zur Sprache. Auf die Frage, ob deutsche Soldaten in Afghanistan sinnlos sterben, sagte der Pazifisten Fernando Enns, ein Urteil traue ich mir nicht zu, aber er frage sich: «Für welchen Sinn sterben sie? Und ist der Einsatz auf höhere Weise legitimiert, dass wir sagen: Ja, er ist für einen höheren Sinn gestorben? Das erschließt sich mir nicht. Nach neun Jahren Einsatz sehe ich nicht, wie wir da wieder rauskommen, was wir da erreichen wollen, wie wir das erreichen können. Wenn wir einen Raum schaffen wollen, in dem sich die Konfliktparteien wieder an einen Tisch setzen, dürfen wir nicht selbst Konfliktpartei sein. Dann taugen wir als Vermittler nicht mehr.» Bundeswehrgeneral Rainer Glatz hält dagegen: «In Folge beteiligen sich über 70 Nationen an diesem Einsatz, davon 48 mit einem militärischen Beitrag. Irren all diese Nationen und die Generalversammlung der Vereinten Nationen tatsächlich?» Das komplette Gespräch gibt es online unter http://chrismon.evangelisch.de/artikel/2011/duerfen-christen-toeten-11129 Quelle: jesus.de-Newsletter vom 10.05.2011 und chrismon.de Autor dieser Webseite: Uwe Schütz |
|