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Israels Wasser-Ressourcen sinkenSommerhitze bringt Israels Wasserversorgung in Gefahr
05.09.2012: Der Wasserstand des Sees Genezareth, der größten natürlichen Trinkwasserquelle Israels, nimmt rapide ab. Auch der Wasserspiegel des Toten Meeres sinkt so schnell wie noch nie in den vergangenen Jahren. Experten sind besorgt um die israelische Wasserversorgung. Israelische Wasserbehörde: Wassserstand von See Genezareth ein halber Meter gesunken
Am Montag veröffentlichte die israelische Wasserbehörde einen alarmierenden Bericht: Laut der Zeitung Times of Israel ging innerhalb der Monate Juli und August der Wasserstand des Sees Genezareth um mehr als einen halben Meter zurück. Auch das Tote Meer verlor knapp einen halben Meter. Im Vergleich zu Oktober 2011 sank der Wasserspiegel um 1,41 Meter. Die israelischen Experten warnen, dass langfristig ein großer Rückgang der natürlichen Wasserbestände und eine Dürreperiode zu erwarten sei. Allein der See Genezareth deckt 30 Prozent des Trinkwasserbedarfs des Landes. Der restliche Anteil wird unter anderem von der Entsalzung des Meeres gewonnen. Trotz Regenrekord im WinterObwohl es im Winter so viel geregnet hat wie lange nicht mehr, bleibt die Entwicklung nach Meinung vieler Experten negativ, heißt es in der israelischen Zeitung. Im vergangenen Winter erreichte der Pegelstand des Sees Genezareth ein Rekordhoch. Das löste besonders unter der Bevölkerung und in der Politik wieder Optimismus aus. Doch die Hydrometeorologen bremsen die Euphorie: Das kurzweilige Rekordhoch bringe keine langfristige Verbesserung mit sich. Im Gegenteil, die negative Entwicklung gehe weiter. See Genezareth droht bei Niedrigwassser zu kippen und zu versalzenDer niedrige Wasserstand ist besonders kritisch, da das Tiefenwasser des Sees Salzwasser ist, und nur von einer Süßwasserschicht bedeckt wird. Zudem würde aus salzigen Tiefenquellen mehr Salzwasser in den See gelangen, da mit sinkendem Pegel der Gegendruck abfällt. Durch den Grundwasserdruck vom Mittelmeer her kann weiteres Salzwasser in den See gelangen. Sinkt der Wasserspiegel zu weit ab und wird die Süßwasserschicht zu dünn, droht der See zu kippen und komplett zu versalzen, mit drastischen ökologischen und ökonomischen Folgen. Daher wird die Wasserentnahme des National Water Carrier ab Erreichen der sogenannten Roten Linie (-213 m) stark reduziert, und die Bevölkerung über Kampagnen in den Medien zum sparsamen Umgang mit Trinkwasser aufgefordert. Nach Angaben von Professor Uri Schany, Direktor der Israelischen Wasserverwaltung, muss die Wasserentnahme aus dem See bei Erreichen der Schwarzen Linie bei Pegel -214,87 m komplett eingestellt werden. Um wieder den Normalwasserstand zu erreichen, wären mindestens vier überdurchschnittlich regenreiche Winter erforderlich. Durch die Wasserentnahme und
mehrere niederschlagsarme Jahre ist der Seespiegel stark gesunken. Selbst
im Frühjahr wird der Pegel für Niedrigwasser von -213 m (die
sogenannte Rote Linie) kaum noch überschritten, die Hochwassermarke
von -208 m wurde zuletzt im Winter 1991/1992 erreicht. Quellen: Israelnetz.com-Newsletter vom 04.09.2012 und wikipedia.de Autor dieser Seite: Uwe Schütz |
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