Großvater der Nation
Israels Ex-Premier Ariel Scharon ist tot
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Premierminister
Ariel Scharon. Foto: Johannes Gerloff
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10.01.2014: Israels Ex-Premierminister
Ariel Scharon ist tot. Er starb im Alter von 85 Jahren in einem
Krankenhaus nahe Ramat Gan. Er sei friedlich im Kreise seiner Familie
verstorben, teilte das Krankenhaus Tel Haschomer mit.
Der frühere Armeegeneral
und Politiker war in
der Nacht zum 5. Januar 2006 nach einem schweren Schlaganfall ins
Koma gefallen und hatte seitdem nie wieder volles Bewusstsein
erlangt. In den Jahren seines Siechtums hatten seine Söhne
Omri und Gilad ihn ständig besucht. Zuletzt hatten Ärzte
bei ihm multiples Organversagen diagnostiziert.
Kaum einem anderen Politiker
Israels wurden so furchtbare Gräueltaten nachgesagt. Trotzdem
wurde Ariel Scharon zum populärsten Premierminister in der
Geschichte des modernen Staates Israels, zu einer Vaterfigur, der
auch die schärfsten Kritiker Achtung zollen, zum Großvater
der Nation.
"Mein
lieber Freund, Ariel Scharon, hat heute seinen letzten Kampf verloren",
erklärte Präsident Schimon Peres. "Ariel war ein
tapferer Soldat und kühner Führer, der seine Nation liebte
und seine Nation liebte ihn."
Scharon wollte den Konflikt mit den Palästinensern beenden
Im September 2005, vier
Monate vor seinem Schlaganfall, sagte Scharon
in seiner Rede auf dem UN-Gipfel in New York an die Palästinenser
gewandt: "Ich als einer, dessen Lebensweg ihn dazu geführt
hat, ein Kämpfer und Kommandeur in allen israelischen Kriegen
zu sein, strecke heute die Hand zu unseren palästinensischen
Nachbarn aus in einem Aufruf zu Versöhnung und Kompromiss,
um den blutigen Konflikt zu beenden. Ich schiffe mich ein auf dem
Weg, der zu Frieden und Verständnis zwischen unseren Völkern
führt. Das sehe ich als meine erste Mission für die kommenden
Jahre."
Scharon fügte hinzu:
"Das Recht des jüdischen Volkes auf das Land Israel bedeutet
nicht, dass die Rechte anderer im Land missachtet werden. Die Palästinenser
werden immer unsere Nachbarn sein. Wir respektieren sie, und wir
haben keine Bestrebungen, über sie zu herrschen. Sie haben
auch ein Recht auf Freiheit und auf eine nationale, souveräne
Existenz in ihrem eigenen Staat."
mehr über die
Rede Scharons 2005
Quellen: spiegel-online
und israelnetz.com
Autor dieser
Webseite: Uwe Schütz
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