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Das Menschenrecht auf freie Religionsausübung kam nicht vor

Auch ZDF-Fernsehrat rügt Bericht des ZDF-Magazins «Frontal 21» über Missionare

Kritik vom ZDF-Fernsehrat an einem Beitrag des Magazins "Frontal 21"
Das umstrittene ZDF-Magazin "Frontal 21" läuft Dienstags um 21 Uhr und wird seit 2009 von Hilke Petersen moderiert. Dabei hat Frontal 21 einen hohen Anspruch an sich selbst:"Die wichtigen Themen der Zeit kritisch aufgreifen und unvoreingenommen analysieren - das will Frontal21"(frontal21.zdf.de). 2003 wurde eine Brigade-General der Bundeswehr entlassen, nachdem ein "Frontal 21"-Redakteur Wortbruch beging und entgegen allen Versprechungen den Namen des Bundeswehrsoldaten in der Sendung nannte mehr in unserem Kalenderblatt Foto: zdf/pro

23.10.09: Nach dem Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) hat auch der ZDF-Fernsehrat einen Bericht des ZDF-Magazins «Frontal 21» über evangelikale Missionsverbände kritisiert.

In der Abmoderation sei der Eindruck erweckt worden, christliche Märtyrer könnten mit Selbstmordattentätern gleichgesetzt werden, sagte der CDU-Politiker und Fernsehratsvorsitzende Ruprecht Polenz am Freitag in Mainz. «Das war misslungen.» Der Bericht verkenne, dass das Menschenrecht auf freie Religionsausübung auch das Recht umfasse, für seine Religion zu werben. Der Fernsehrat erwarte, dass bei künftigen Berichten der vorhandene Sachverstand der ZDF-Kirchenredaktion besser genutzt werde.

In Berichten über evangelikale Bewegungen muss genauer differenziert werden

Marlehn Thieme, die dem Gremium als Vertreterin der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) angehört, begrüßte die Stellungnahme. «Damit können wir gut leben», sagte sie dem evangelischen Pressedienst epd. Die Kritik an dem Bericht sei bei der Diskussion im Fernsehrat einhellig geteilt worden. «Wir können 'Frontal 21' nicht in Bausch und Bogen verurteilen», ergänzte der zweite der EKD-Vertreter im Fernsehrat, Kirchenamtspräsident Hermann Barth. Bei dem in dem Magazinbeitrag kritisierten Verband «Jugend mit einer Mission» handele es sich um eine «problematische Organisation». In Berichten über evangelikale Bewegungen müsse aber sehr genau differenziert werden.

Der ZDF-Beitrag war im August gesendet worden, nachdem im Jemen zwei deutsche Bibelschülerinnen ermordet waren und eine weitere Familie verschleppt worden war. In dem Bericht hatten andere junge Bibelschülerinnen bekannt, sie seien bereit, bei ihren Missionseinsätzen notfalls für Jesus zu sterben. Der Rat der EKD hatte den teils mit verdeckter Kamera gedrehten Bericht als verzerrend und diffamierend gerügt. Die zuständigen ZDF-Gremien müssen sich auch noch mit einer formellen Programmbeschwerde über den Beitrag auseinandersetzen.

Weiterentwicklung der Digitalkanäle des ZDF

Weitere Themen des Fernsehrats, der am Donnerstag und Freitag in Mainz tagte, waren die Weiterentwicklung der Digitalkanäle des ZDF sowie der sogenannte Drei-Stufen-Test zu den Telemedienangeboten von ZDF, 3sat und Phoenix. Dabei wurden die Gutachter bestimmt, die die Auswirkungen der öffentlich-rechtlichen Internet-Angebote auf den Medienmarkt prüfen sollen. Der Zuschlag ging an ein Konsortium um das Beratungsunternehmen Goldmedia. Die Kosten des Gutachtens werden sich nach Angaben von Polenz auf knapp 500.000 Euro belaufen.

Am 1. November startet der Digitalkanal ZDFneo

ZDF-Intendant Markus Schächter kündigte an, mit dem geplanten Digitalkanal ZDFneo erhalte der Sender ein «Labor, um neue Produkte für das Hauptprogramm zu testen». Die aggressive Kritik der Privatsender an dem Konzept mache deutlich, dass das ZDF mit den neuen Programmen insbesondere für jüngere Zuschauer ein ernstzunehmendes Angebot bereitstelle. Den Kanal, der am 1. November startet, können nach Schächters Angaben zunächst nur 40 Prozent der deutschen Haushalte empfangen.

Quelle: jesus.de-Newsletter vom 23.10.09 / epd