Nach Kritik am ZDF
und an Thomas Gottschalk kündigt ZDF-Intendant Markus Schächter
und Programmdirektor Thomas Bellut die Zusammenarbeit mit der Schriftstellerin,
Literaturkritikerin, Kabarettistin und Moderatorin Elke Heidenreich
"mit sofortiger Wirkung.
Mit ihren
Äußerungen in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung'
und in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung', sagte
ZDF-Programmdirektor Thomas Bellut, hat Frau Heidenreich die
Ebene einer sachlichen Auseinandersetzung verlassen und das ZDF
sowie einzelne seiner Mitarbeiter persönlich in nicht mehr
hinzunehmender Weise öffentlich herabgesetzt. Das Vertrauensverhältnis
sei so zerstört, dass seiner Meinung nach eine gedeihliche
und sinnvolle Zusammenarbeit nicht mehr möglich ist.
(Quelle: welt.de
)
Die Vorgeschichte:
Marcel Reich-Ranicki war zwar zur Verleihungsgala der Deutschen
Fernsehpreises am 11. Oktober nach Köln gereist, nahm dann
aber die vorgesehene Auszeichnung für sein Lebenswerk nicht
entgegen, da, wie er der versammelten Festgesellschaft vor laufenden
Kameras mitteilte, die zuvor ausgezeichneten Sendungen in seinen
Augen größtenteils Blödsinn seien, und
er nicht in diese Reihe der Preisträger gehöre.
Elke Heidenreich
stimmte ihm daraufhin in Beiträgen für die FAZ zu: Wie
jämmerlich unser Fernsehen ist, wie arm, wie verblödet,
wie kulturlos, wie lächerlich. Damit nicht genug: Man
schämt sich, in so einem Sender überhaupt noch zu arbeiten.
Von mir aus schmeißt mich jetzt raus, ich bin den Kampfes
eh müde.
Dass Elke Heidenreich
mit Lesen! für die Vermittlung von Literatur durchs
Fernsehen Wichtiges geleistet hat, ist wohl unbestritten. Ihr ist
es wie Reich-Ranicki zuvor mit dem Literarischen Quartett
gelungen, Menschen für Literatur zu interessieren, die sonst
nie ein Buch in die Hand genommen hätten.
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