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"Kirche erreicht zu wenige soziale Milieus"

Theologieprofessor kritisiert, die Kirche sei nicht nah genug am Menschen

24.08.2011: Menschen in der Mitte ihres Lebens seien zu wenig im Blick kirchlicher Arbeit, sagt Theologieprofessor Heinzpeter Hempelmann. Er ist Theologischer Referent am Standort Stuttgart des «Zentrums Mission in der Region» der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Pfarrer sollten nach Überzeugung Hempelmanns nicht nur Geburtstagsbesuche bei Senioren machen, sondern Mitgliedern auch beim 30. und 40. Geburtstag persönlich gratulieren.

Selbst an Heiligabend erreiche die Kirche nur 1/4 ihrer Mitglieder

Der Theologe befürchtet, dass die evangelische Kirche einen Großteil ihrer personellen und finanziellen Ressourcen für eine Minderheit ihrer Kirchenmitglieder einsetzt. Selbst an Heiligabend - traditionell der bestbesuchte Gottesdienst im Kirchenjahr - kämen nur 25 Prozent der Mitglieder. «Wir sind mit unseren Angeboten nicht nahe genug an den Menschen», sagt Hempelmann.

Hempelmann wirbt für Pfarrerausbildung auf dem 2. Bildungsweg

Um mehr Milieus zu erreichen, sollte es in jeder Gemeinde «Pfadfinder» geben, die die christliche Botschaft beispielsweise ins Fitnessstudio oder in Hartz-IV-Familien brächten. Pfarrer seien aufgrund ihres Hintergrundes nicht immer geeignet, alle Milieus gleichermaßen anzusprechen. Hempelmann wirbt außerdem dafür, mehr Menschen aus Industrie und Behörden über den zweiten Bildungsweg ins Pfarramt zu bringen, um andere Lebenserfahrungen besser für die kirchliche Arbeit zu nutzen.

Quelle: jesus.de-Newsletter vom 24.08.2011 / epd

Autor dieser Webseite: Uwe Schütz

 

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