Pogromstimmung?
Erzbischof Müller beklagte anhaltende Diskreditierungskampagnen
gegen die katholische Kirche
02.02.2013: Erzbischof
Gerhard Ludwig Müller sieht eine "Pogromstimmung"
gegen die katholische Kirche entstehen. Hier wachse eine "künstlich
erzeugte Wut, die gelegentlich schon heute an eine Pogromstimmung
erinnert", sagte der Präfekt der vatikanischen Glaubenskongregation
in einem am Freitag auf "Welt online" veröffentlichten
Interview. Müller beklagte gezielte Diskreditierungs-Kampagnen
gegen die katholische Kirche in Nordamerika und Europa.
Kampagnen zeigen Wirkung und führten zu Pöbeleien gegen
Geistliche
Diese hätten dazu
geführt, dass Geistliche in manchen Bereichen öffentlich
angepöbelt würden. In Internet-Blogs und auch im Fernsehen
gebe es Attacken gegen die katholische Kirche, "deren Rüstzeug
zurückgeht auf den Kampf der totalitären Ideologien gegen
das Christentum", sagte der Erzbischof.
Erzbischof beklagte, dass der Dialog sich häufig im Kreis
drehe
Zugleich kritisierte
Müller den Dialogprozess, wie er derzeit in Deutschland zwischen
den Bischöfen und katholischer Laienbewegung geführt wird.
"Dialogprozess ist gut. Aber man muss auch über das Wesentliche
reden und nicht die gleichen Probleme immer wieder neu auftischen",
sagte der Präfekt, der bis zur Berufung nach Rom Bischof von
Regensburg war.
Zu den immer wiederkehrenden
Themen gehört Müller zufolge die Forderung nach einem
sakramentalen Weiheamt für die Frau. "Es ist nicht möglich.
Nicht weil die Frauen weniger wert wären, sondern weil es in
der Natur des Weihesakramentes liegt, dass Christus in ihm repräsentiert
wird als Bräutigam im Verhältnis zur Braut", argumentierte
der Erzbischof.
Auch am Pflichtzölibat
für Priester hält der Vatikan-Erzbischof fest: "Der
Zölibat der Priester entspricht dem Beispiel und Wort Jesu
und hat in der geistlichen Erfahrung der lateinischen Kirche eine
besondere Ausprägung gefunden." Es gebe kein Anzeichen,
dass die Verantwortlichen in der Kirche daran rütteln würden.
Die Ehelosigkeit sei "um des Himmelreiches im Evangelium grundgelegt."
Zur Auseinandersetzung
mit den Piusbrüdern sagte Müller, dass die Geduld des
Vatikans mit den abtrünnigen Traditionalisten nicht endlos
sei: "Die Glaubenskongregation hat der Priesterbruderschaft
die Dogmatische Präambel vorgelegt. Daraufhin ist bis jetzt
keine Antwort erfolgt. Wir warten aber nicht endlos."
Quelle: jesus.de-Newsletter
vom 01.02.2013 / epd
Autor dieser Webseite:
Uwe Schütz
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