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GlaubensfreiheitVor 390 Jahren: Der "Prager Fenstersturz" löst Dreißigjährigen Krieg aus
23.05.1618: Auf der Prager Burg protestieren Lutheraner gegen ihre Benachteiligung in Böhmen, wo eigentlich schon Glaubensfreiheit eingeführt ist. Am Ende werfen sie drei Bedienstete der Hofkanzlei aus dem Fenster. Der Konflikt eskaliert und geht als Prager Fenstersturz in die Geschichte ein: Es kommt zu kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen lutherischen und katholischen Fürstentümern, und schließlich greifen auch die Könige von Dänemark, England, Schweden und Frankreich in den Kampf ein. So entwickelt sich das, was als konfessionelle Auseinandersetzung begann, zum Kampf um die Vorherrschaft in Europa. 30 Jahre wütet der Krieg auf deutschem Boden. Ganze Regionen werden entvölkert und verwüstet, fast jeder Zweite verliert durch den Krieg oder durch Seuchen sein Leben. Am Ende verliert Deutschland Gebiete an Frankreich und Schweden, und die Niederlande und die Schweiz werden unabhängig. Ansonsten bleibt es beim lockeren Verbund der deutschen Fürstentümer, in denen der Fürst (gemäß "Augsburger Religionsfrieden") die Konfession der Bürger bestimmt. * * * Heute ist Glaubensfreiheit im Grundgesetz verankert. Trotzdem ist es - besonders auf dem Land - schwer, aus landeskirchlicher Tradition auszubrechen. Freikirchen, die für eine konsequente Trennung von Staat und Kirche eintreten und z.B. auf das Eintreiben von Kirchensteuer verzichten, werden aus Unkenntnis schnell in die "Sektenecke" gestellt. Aber die Zeit der "Grabenkämpfe" ist vorbei, und es ist Zeit, Christsein einfach zu leben. Uwe Schütz |
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1415
:Jan Hus auf Scheiterhaufen
verbrannt |
1618
: Prager Fenstersturz - Dreißigjähriger Krieg
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