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Befreiung in EntebbeVor 45 Jahren: Entführung eines Airbus der Air France nach Uganda
Sonntag, 27.06.1976: Am Vormittag startet Flug 139 der Air France von Tel Aviv nach Paris. Nach einer Zwischenlandung in Athen bringen zwei palästinensische (PFLP) und zwei deutsche Terroristen (RAF) den Airbus A300 mit 270 Menschen (258 Fluggäste und 12 Besatzungsmitglieder) an Bord in ihre Gewalt. Nach Auftanken in Libyen (Bengasi) landet die Maschine am nächsten Morgen auf dem Flughafen Entebbe in Uganda, wo sie von weiteren Terroristen erwartet wird. Sie fordern die Freilassung von 53 Gefängnis-Insassen aus vier verschiedenen Ländern (Israel, Frankreich, der Bundesrepublik Deutschland und Schweiz). Am nächsten Tag werden in der Flughafenhalle die nichtjüdischen Passagiere freigelassen. 5 Tage später (04.07.1976) landen in der Nacht israelische Spezialeinheiten unerkannt in Entebbe und stürmen das Flughafengebäude. Bei dem Feuergefecht werden 20 ugandische Soldaten, alle sieben Terroristen, drei Geiseln und der israelische Kommandant getötet. Die befreiten 102 Geiseln werden über Kenia nach Israel ausgeflogen. * * * Die akribisch vorbereitete Befreiungsaktion, bei der vier Transportflugzeuge, zwei Boeing 707 und mehrere Kampf-Jets beteiligt waren, dauerte inklusive Auftanken nur 90 Minuten. Das erste Flugzeug konnte unerkannt landen, weil es die Kennung einer Lufthansa-Maschine funkte, die wenig später dort erwartet wurde. Die Lufthansa hatte dazu ihren planmäßigen Flug gestrichen. Die Aktion hatte ein Nachspiel im UN-Sicherheitsrat, und UN-Generalsekretär Kurt Waldheim verurteilte die Aktion als ernste Verletzung der Souveränität eines Mitgliedsstaates. Der ugandische Diktator Idi Amin rächte sich für die Unterstützung Israels auf seine Weise: Er ließ mehrere Hundert in Uganda lebende Kenianer umbringen. 2016, zum 40. Jahrestag der Befreiung von Uganda, sagte der israelische Ministerpräsident Netanjahu, dessen Bruder Jonathan als Kommandant dabei ums Leben kam: Jahrhundertelang waren wir staatenlos und nicht in der Lage, uns zu verteidigen. Niemand kam, um uns zu retten Durch die Gründung des Staates Israel waren wir nicht mehr machtlos. Wir konnten alles Menschenmögliche tun, um unsere Nation zu verteidigen und unser Volk zu retten. Die Operation von Entebbe ist zum starken Symbol gegen den Terror geworden. Autor: Uwe Schütz Der Kalenderblatt-Autor auf Twitter |