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Islamophobie?Vor 80 Jahren: Birma erklärt seine Unabhängigkeit von Großbritanien
01.08.1943: Das von Japan besetzte Birma proklamiert seine staatliche Unabhängigkeit von Großbritannien. Birmas Armee kämpft im 2. Weltkrieg zunächst auf der Seite Japans, das ihnen die Unabhängigkeit versprochen hat. Doch bald wechselt sie die Seite und kämpft als antifaschistische Guerillaorganisation an der Seite Großbritanniens. Drei Jahre nach dem Krieg wird Birma in die Unabhängigkeit entlassen (04.01.1948, rechts im Bild). Staatsziel ist ein buddhistischer Sozialismus, aber 63 Jahre lang steht das Land de facto unter einer Militärherrschaft. Erst 2011 wählt Myanmar, wie sich Birma seit 1989 nennt, seinen ersten zivilen Präsidenten. * * * In das Licht der Weltöffentlichkeit rückte Myanmar ab August 2017, als alle Nachrichtenkanäle von der Verfolgung und Vertreibung der Rohingya-Minderheit berichteten. Erschütternde Bilder von Familien, die über die Grenze nach Bangladesch geflüchtet sind und bei strömendem Regen unter primitiven Plastikplanen Schutz suchen, sind mir im Gedächtnis. Von den Vereinten Nationen wurden sie als die am stärksten verfolgte Minderheit der Welt eingestuft, aber ich hatte erst 2015 von ihnen gehört. Das ist aber, wie ich schnell herausfand, nicht verwunderlich: Auch kein Völkerkundler weiß, woher die Rohingya kamen. Erst 2012 fingen radikale Rohingya-Aktivisten an, Muslime zu drängen, sich selbst als Rohingya zu bezeichnen. Nun fordern sie ein eigenes Gebiet, denn unter einer buddhistischen Regierung wollen sie nicht leben. Kein Wunder, dass die Sorge um eine Islamisierung des Landes wächst - nicht nur in Myanmar, sondern auch bei den buddhistischen Nachbarn. In der Berichterstattung über Übergriffe sind die Schuldigen meist schnell gefunden, und Muslime sind immer nur die Opfer. In großen Worten werden immer wieder die Menschenrechte angemahnt. Spiegel-online attestierte Myanmar sogar eine Islamophobie, also eine psychische Störung (Artikel Hassprediger im Mönchsgewand). Selten oder nie ist davon die
Rede, dass die islamische Welt 1990 ihre eigene Erklärung
der Menschenrechte verabschiedet hat. Sie klingt sehr ähnlich wie
die Allgemeine
von 1948, kennt aber keine Gleichberechtigung von Männern
und Frauen und kein Recht auf freie Wahl der Religion oder des Ehepartners.
Die anderen Menschenrechte gelten unter Vorbehalt, denn in der islamischen
Welt steht über allem die Scharia.
Autor: Uwe Schütz |
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1942
: 1. atomare Kettenreaktion 1943 : Tod von Erfinder Nikola Tesla 1943 : Hinrichtung von Geschwister Scholl 1943 : Aufstand im Warschauer Ghetto 1943 : Feuersturm auf Hamburg 1943 : Unabhängigkeitserklärung von Birma 1943 : Uraufführung "Das Leben des Galilei" 1944 : D-Day - Die große Invasion |
711
: Araber erobern Spanien 1920 : Ende des Osmanischen Reichs 1924 : Türkische Nationalversammlung schafft Kalifat ab 1945 : Gründung der arabischen Liga 1959 : Gründung der palästinensischen Fatah 1979 : Beginn der islamischen Revolution im Iran 1987 : Gründung der Hamas und beginn der 1. Intifada 2001 : Shelter-Now-Mitarbeiter in Gefangenschaft der Taliban 2005 : Dänische Tageszeitung veröffentlicht Mohammed-Karikaturen |
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