Was bedeutete der Begriff "Kirche im Sozialismus" in
der DDR
Der Begriff Kirche
im Sozialismus stammt aus der DDR und entstand in den 1970er-Jahren,
als sich die Evangelischen Kirchen in der DDR von der Evangelischen
Kirche in Deutschland (EKD) gelöst hatten. Bischof Albrecht
Schönherr formulierte auf der Synode des Bundes der Evangelischen
Kirchen in der DDR (BEK) 1971:
Wir
wollen Kirche nicht neben, nicht gegen, sondern im Sozialismus sein.
Die Formel Kirche
im Sozialismus postulierte ein deutliches Sich-Einlassen auf
den Sozialismus in der DDR - im Unterschied zu der verbreiteten
Meinung innerhalb der Kirche in den 1950er und 1960er Jahren, als
man noch von einem Überwintern bis zum schnellen
Verschwinden der DDR ausging. Kirche im Sozialismus.
Bis heute ist wohl stritig, ob die Formel "Kirche im Sozialismus"
einem Bekenntnis zum Sozialismus gleich kam.
Entstehung des Kirchenbundes in der DDR und der Annäherung
zum DDR-Regime
Bis zum Bau
der Berliner Mauer 1961 verweigerte man dem Bischof Dibelius,
Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirchen in Deutschland (EKD)
zu Zutritt nach Ostberlin. Die bischöflichen Aufgaben für
die Ostregion daraufhin dem Cottbuser General-Superintendenten Günter
Jacob übertragen. Die SED akzeptierte Jacob, da er den sozialistischen
Staat anerkannte. Die Beziehungen zur EKD hatte die DDR-Staatsführung
bereits 1958 abgebrochen.
Auch aufgrund erschwerter
Zusammenarbeit durch den eingeschränkten Grenzverkehr und mit
dem Ziel einer stärkeren Kooperation untereinander, entschieden
sich die ostdeutschen Landeskirchen 1969 für die Gründung
einer eigenen Dachorganisation, dem Bund der Evangelischen Kirchen
in der DDR (BEK).
Mit der Entspannungspolitik
zwischen Ost- und Westdeutschland Anfang der 1970er Jahre und dem
Ende der Ulbricht-Ära wurde der neue Kirchenbund wenige Jahre
später offiziell vom Staat anerkannt. In den Kirchen der DDR
gab es jedoch weiterhin starke Kräfte, die sich beispielsweise
in den Zehn Artikeln kritisch mit den Zuständen
in der DDR auseinandersetzten die SED versuchte, diese durch
Einflussnahme zu separieren.
Veränderungen nach dem Tod des Pfarrers Oskar Brüsewitz
Nach der Selbstverbrennung
des Pfarrers Oskar Brüsewitz am 22. August 1976 kam es
zu weitergehenden Vereinbarungen zwischen Staat und Kirche. Der
Kirche wurden in der Folge weitreichende Zugeständnisse gemacht,
die ihren Status weiter absicherten und vor Willkür schützte.
Quelle: wikipedia.de
Autor dieser
Webseite: Uwe Schütz
|