Islam als positive Herausforderung ansehen

Kardinal Walter Kasper, Präsident des Päpstlichen Rates für die Einheit der Christen. Foto: Johannes Joas, Quelle: wikipedia.de, public domain

Kardinal Kasper fordert Christen auf, sich ihrer eigenen Identität bewusst zu werden

05.12.08: Der deutsche Kurienkardinal Walter Kasper hat den Islam als Herausforderung und positive Provokation für das Christentum bezeichnet.

Auf die Frage, ob Notker Wolf, der Abtprimas der Benediktiner, Recht habe mit seiner Aussage, dass Gott den Christen vielleicht den Islam als Provokation geschickt habe, um den eigenen christlichen Glauben wieder mehr zu leben und zu verteidigen, entgegnete Kasper: "Möglicherweise stimmt das. Wir müssen die Präsenz des Islam in Mitteleuropa als positive Provokation ansehen, um uns auf unsere Ursprünge zu besinnen, um dann zu einem sachbezogenen Dialog zu kommen. Zu den hierzulande teilweise umstrittenen Moscheebauten meinte der Kurienkardinal, hier lebende Vertreter anderer Religionen hätten das Recht auf das Feiern ihrer Gottesdienste und entsprechende Gotteshäuser.

»Der Islam hat eine Strömung, die sich gegen das Christentum wendet«

Kardinal Kasper wies er daraufhin, dass das Christentum im Gegensatz zum Islam eine klare Trennung zwischen Kirche und Staat mache: "Wir Christen trennen ganz klar, was Gott und was dem Staat geschuldet ist; eine Unterscheidung, die der Islam so nicht kennt." Leider gebe es Moscheen, die als politische Agitationszentren dienten, so Kardinal Kasper.

Der 75 Jahre alte Präsident des Päpstlichen Rates für die Einheit der Christen sagte im Gespräch mit der Rheinischen Post wörtlich: "Der Islam hat eine Strömung, die sich gegen das Christentum wendet. Insofern sollten sich die Christen stärker ihrer eigenen Identität bewusst werden."

Quelle: kath.net

Autor dieser Seite: Uwe Schütz, 05.12.2008