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«Radikal antieuropäisch»Kirchen kritisieren Straßburger Kruzifix-Urteil scharf04.11.09: Die Katholische Kirche und die EKD haben die Verurteilung von Kruzifixen in italienischen Klassenzimmern durch den Europäischen Menschenrechtsgerichtshof scharf kritisiert.Der Präsident des Päpstlichen Einheitsrats, Kardinal Walter Kasper, bezeichnete das Urteil am Mittwoch als «radikal antieuropäisch». Die katholische Deutsche Bischofskonferenz bezeichnete es als «große Enttäuschung». Der Leiter des Kirchenrechtlichen Instituts der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Hans Michael Heinig, sagte dem Evangelischen Pressedienst epd, der Straßburger Gerichtshof hätte gut daran getan, sich zurückzunehmen und dem Einschätzungsspielraum der Unterzeichnerstaaten der Europäischen Menschenrechtskonvention Geltung zu verschaffen. Vatikan hat das Urteil mit «Erstaunen und Bedauern» aufgenommenDas Urteil sei im Vatikan mit «Erstaunen und Bedauern» aufgenommen worden, erklärte Vatikansprecher Federico Lombardi am Dienstagabend. Es sei «gravierend, ein grundlegendes Zeichen der Bedeutung der religiösen Werte in der italienischen Kultur und Geschichte aus der Bildungswelt auszugrenzen». Kardinal Kasper forderte in der Mailänder Tageszeitung «Corriere della Sera» (Mittwochsausgabe) christliche Politiker auf, ihre Stimme gegen das Straßburger Urteil zu erheben, das Kreuze in italienischen Klassenzimmern als Angriff auf die Religionsfreiheit verurteilt. Das Urteil sei einseitig, weil das Kreuz nicht nur ein religiöses Symbol sondern auch ein kulturelles Zeichen sei, erklärte der Sekretär der Deutschen Bischofskonferenz, Pater Hans Langendörfer, am Mittwoch in Bonn. «Das Urteil will zwar der Religionsfreiheit dienen. Es geht aber an der Lage in Italien vorbei und ignoriert die tatsächliche Bedeutung des Kreuzes in der Gesellschaft.» |
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