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Das bestgehütete Geheimnis von PalästinaIn der Westbank und im Gazastreifen gibt es über 200 NGOs zur Befreiung Palästinas06.06.2011: Die meisten ausländischen Aktivisten kommen aus Gewissensgründen.
Die Befreiung Palästinas ist in einem Großteil Europas ein
edler Beweggrund. Klar, man kann kein guter Mensch sein und gleichzeitig
die Besatzung in Ordnung finden. Und bei der Ankunft in Palästina
bestätigen die israelischen Soldaten mit ihrem Auftreten und der
Behandlung der friedens- und wohlstandsverwöhnten westlichen Aktivisten
alle bereits im Vorfeld gefassten Vorurteile, schreibt der britische Journalist
Kieron Monks, Reporter und Manager des Online-Magazins "This Week
in Palestine" unter der Überschrift "Warum eure Straßen
so voller Ausländer sind" |
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Warum westliche Friedensaktivisten so gerne nach Palästina kommenWarum konzentriert sich die ganze Welt auf Palästina? - Seit Gründung der "International Solidarity Movement" (ISM) im Jahre 2001, haben sich mehr als 200 Nichtregierungsorganisationen (NGOs) in der Westbank und dem Gazastreifen etabliert. Die ISM-Aktivisten haben sich einen guten Namen geschaffen durch feste Freundschaften mit den berühmtesten palästinensischen Freiheitskämpfern. In manchen Fällen meinen die bösen Israelis ihnen gar aktive Mithilfe bei so genannten "Märtyreraktionen" - von Israelsympathisanten gemeinhin "Selbstmordattentate" genannt - nachweisen zu können. Die Free-Gaza-Flottille vom Mai 2010 hatte Vertreter von 40 Nationen an Bord und als es um die Verurteilung des israelischen Vorgehens gegen dieselbe ging, fand sich sogar der deutsche Bundestag ausnahmsweise einmal zu einem einstimmigen Votum in der Lage. "Viva Palestina" hat Vertretungsbüros in Malaysia, der Türkei, Italien, Kanada, den Vereinigten Staaten und Großbritannien. Hunderttausende gehen in europäischen Großstädten für Gaza auf die Straße und die Boykottbewegung gegen den jüdischen Staat ist "in". Dabei gibt es weit schlimmere Verbrechen in der Welt, etwa die Massaker im Sudan oder in China - man könnte aber auch an Syrien, Ägypten oder Libyen denken, um nur einige wenige zu nennen. "Palästina ist das bestgehütete Geheimnis der Hilfsindustrie", meint die Amerikanerin Emily Williams, Projektmanagerin einer medizinischen Hilfsorganisation. "Die Leute brauchen Felderfahrung. Palästina klingt cool und gefährlich, kann als Kriegsgebiet beschrieben werden, ist aber tatsächlich ziemlich sicher und bietet alle Annehmlichkeiten, die sich ein internationaler Hilfsarbeiter wünscht. Die Lebensqualität ist hier weit höher als etwa in Afghanistan. Das sagen wir aber niemandem, weil wir sonst versetzt werden könnten." Ramallah und Nablus haben sich gut auf den Geschmack der Ausländer eingestelltIn Ramallah und Nablus gibt es keinen Mangel an teuren Restaurants oder hochgerüsteten Finanzinstitutionen. Nachtleben und Unterhaltungsgeschäft richten sich auf den Geschmack der Ausländer aus. Für Medienleute hat Palästina immer etwas zu bieten, ebenso für Studenten, die Arabisch lernen wollen. Attraktiv sind schließlich das milde Klima, die atemberaubend vielfältige Natur, einzigartige Heilige Stätten, eine niedrige Verbrechensrate sowie eine Bevölkerung, die für ihre Gastfreundschaft berühmt ist. Wer "action" sucht, kann jeden Freitagvormittag nach Bilin gehen, wo eine Miniaturausgabe der Vereinten Nationen gegen die martialische israelische Armee antritt, um gegen "die Mauer" zu demonstrieren. Manche der ausländischen Helfer haben ein dumpfes Gefühl in der Magengegend. Nicht etwa weil vielleicht ein paar ihrer Spender auf die palästinensischen Realitäten stoßen und ihr Geld plötzlich sinnvoll eingesetzt sehen wollen könnten. Nein, den westlichen Gutmenschen gibt zu denken, dass "unser Einfluss den Traditionen der palästinensischen Gesellschaft schaden könnte". Immerhin wurde ihnen ja beigebracht, kultursensibel zu sein. All das schreibt nicht etwa eine bösartige pro-israelische Propagandaorganisation, sondern der britische Journalist Kieron Monks, Reporter und Manager des Online-Magazins "This Week in Palestine" unter der Überschrift "Warum eure Straßen so voller Ausländer sind" - von meiner Wenigkeit übersetzt, leicht redigiert und ergänzt. Den Originalartikel in englischer Sprache ist hier http://thisweekinpalestine.com. Johannes Gerloff, Jerusalem |
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