"Voreingenommen" und "kontraproduktiv?
Bericht im Auftrag der UN: Israelische Siedlungen im Westjordanland
verletzen Menschenrechte
31.01.2013: Im Auftrag
des UN-Menschenrechtsrats tätige Experten fordern den sofortigen
Rückzug aller israelischen Siedler aus den besetzten Palästinensergebieten.
Israel müsse einen Stopp "aller Siedlungsaktivitäten"
erklären, heißt es in einem Bericht der Experten-Gruppe.
Israel wies den Bericht umgehend als "voreingenommen"
und "kontraproduktiv" zurück.Der untergrabe den Friedensprozess.
In dem Bericht heißt
es, "eine große Zahl von Menschenrechten der Palästinenser"
werde durch die Besiedlung in verschiedenster Weise verletzt. Nach
Artikel 49 der vierten Genfer Konvention sei Israel verpflichtet,
"ohne Vorbedingungen" die Siedlungsaktivität zu beenden.
Bericht soll im März dem UN-Menschenrechtsrat vorgelegt werden
Der Menschenrechtsrat
hatte vor einem knappen Jahr angekündigt, die Auswirkungen
der israelischen Siedlungspolitik auf die Rechte der Palästinenser
einer Sonderprüfung zu unterziehen. Israel hatte darauf am
Dienstag für einen Eklat in Genf gesorgt, als es die ihm gewidmete
Sitzung des UN-Menschenrechtsrats boykottierte. Das israelische
Außenministerium erklärte, der Bericht untergrabe "die
Bemühungen, eine Lösung im israelisch-palästinensischen
Konflikt zu finden".
Israel gehört nicht
zu den 47 Mitgliedern des Menschenrechtsrats. Es hat aber wie jeder
der 193 Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen die Pflicht, an einer
"Allgemeinen Regelmäßigen Prüfung" (UPR)
durch den Rat teilzunehmen. Dieser Prozedur hatte sich bisher seit
ihrer Einführung im Jahr 2007 noch kein Land entzogen. Der
Bericht vom Donnerstag soll nun Mitte März den 47 Mitgliedern
des Menschenrechtsrates vorgelegt werden.
Quelle: ARD-Hörfunkstudio
Tel Aviv, Christian Wagner, 31.01.2013
Autor dieser Webseite:
Uwe Schütz
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