Open-Air-Konzert, Demo und heiße Themen
Anti-Christival-Demo in der Bremer Innenstadt
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Anti-Christival-Demo
in der Bremer Innenstadt Foto: christival-blog.glaube24.de
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04.05.2008: Am Samstag
um 14 Uhr startete eine weitere Kundgebung gegen das Christival
auf dem Bremer Marktplatz statt, wo zeitgleich ein Christival-Konzert
stattfand. Etwa 150 Menschen hatten sich versammelt. So richtig
schienen sie sich nicht einig zu sein. Es gab Plakate, die für
Marx Werbung machen, viele Buttons Gegen Nazis, aber
auch gegen den Islam in Deutschland.
Ein Christival-Blogger
wollte es genau wissen und fragte eine junge Frau, die Infomaterial
verteilte. Sie erzählte ihm: Das Christival ist eine
Veranstaltung, die alles mit Gott und der Bibel erklären will.
Die wollen unsere Gesellschaft verändern. Das wollen wir aber
nicht. Wir wollen, dass alles so bleibt, wie es ist.
Sichtlich stolz erzählte
sie davon, wie das Christival bereits gestört wurde: "gleichgeschlechtliche
Küsse in der Kirche, Störungen an den Übernachtungsplätzen
der Christivaller, die Demo am Donnerstag abend und vieles mehr."
Dass dabei Menschen zu Schaden gekommen sind, erwähnte sie
nicht.
Eingang zum Christival blockiert, um Seminar Sex ist Gottes
Idee" zu verhindern
Etwa 30 Demonstranten
versuchten gegen 14:30 Uhr, das Christival-Gelände am AWD-
Dome in Bremen zu stürmen und das Seminar Sex ist Gottes
Idee Abtreibung auch? von Birke e.V. zu verhindern.
Sie waren jedoch von einer Hundertschaft der Polizei schnell eingekreist.
Der Haupteingangsbereich zum Christival-Gelände war schnell
wieder frei.
Birke e.V.: "Sex ist Gottes Idee"
Zum Seminar "Sex
ist ein Geschenk Gottes Abtreibung auch?" erschienen
am Samstagnachmittag rund 70 angemeldete Besucher größtenteils
Mädchen im Alter zwischen 16 und 21 Jahren sowie zehn
Journalisten.
Markus Arnold, Vorsitzender
des Vereins
"Die Birke", erklärte, warum Abtreibung für
ihn ein "Herzensanliegen" sei: Gott sei gegen Abtreibung,
nicht nur, weil dabei ein Mensch getötet werde und Gott Kinder
liebe, sondern auch weil damit der Frau tiefes Leid zugefügt
werde. Über die möglichen negativen psychischen Folgen
einer Abtreibung, die in der Fachwelt unter dem Begriff "post
abortion syndrome" zusammengefasst werden, würden schwangere
Frauen viel zu wenig aufgeklärt. Der Therapeut kritisierte
zudem die Rechtslage in Deutschland, nach der die Tötung eines
Kindes bis einen Tag vor der Geburt erlaubt sei, einen Tag nach
der Geburt jedoch als Mord gelte und bestraft werde.
Das persönliche
Glück für eine Frau sei sichtbar besser, wenn sie sich
für ein Kind entscheide. Das zeige die Erfahrung von 35 Jahren
Schwangeren-Konfliktberatung der "Birke". Viele Frauen
hätten nach einer Abtreibung Jahre oder Jahrzehnte in Trauer
verbracht. "Abtreibung ist nicht Gottes Idee, Sexualität
schon", fasste Arnold die Ansicht des Vereins zusammen.
Das ausgebuchte Seminar
war von der Presse derart belagert worden, dass nicht alle Pressevertreter
den Weg in den Seminarraum fanden.
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Dr.
Christl Vonholdt
Autorin, Ärztin und Leiterin des "Deutschen
Instituts für Jugend und Gesellschaft" (DIJG) der
ökumenischen Kommunität Offensive Junger Christen
(OJC)
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Aufklärung für Presse anlässlich des "Medienrummels"
um Homosexualität-Seminar
Vor großer Medienpräsenz
stellten sich Dominik Klenk, Leiter der Kommunität "Offensive
Junger Christen" (OJC), Dr. Christl Vonholdt, Leiterin des
"Deutschen Instituts für Jugend und Gesellschaft"
(DIJG, rechts im Bild), sowie die Psychotherapeuten Christian Spaemann
und Michael Gerlach den Fragen zu den umstrittenen und bereits im
Januar abgesagten Seminar zur Homosexualität. "Es
gibt keine minderwertigen Menschen", stellte Vonholdt klar,
"und wir respektieren den freien Willen jedes Menschen".
Jeder könne sich
selbst für eine homosexuelle Lebensweise entscheiden, doch
ebenso müsse jeder das Recht auf Beratung und eine Veränderung
der sexuellen Orientierung haben. "Wir haben uns das Thema
Homosexualität dabei nicht selbst ausgesucht, sondern die Menschen
kamen zu uns und baten um Hilfe, weil sie Probleme mit ihren homosexuellen
Empfindungen hatten", so Frau Dr. Vorholdt, Fachärztin
für Kinder- und Jugendmedizin. Fast jede Woche kämen Menschen
auf ihre Organisation zu und bäten um Hilfe. Sie fügte
hinzu, es gebe in ihren Augen jedoch nur zwei Wege, die sündlos
und in Gottes Augen richtig seien: die Ehe zwischen Mann und Frau
oder sexuelle Abstinenz.
Klenk, der die Kommunität
"Offensive Junger Christen" leitet, sagte: "Ich persönlich
habe erlebt, wie Menschen frei von Schuld und sündhaften Empfinden
wurden, die ihren Weg der Veränderung gegangen sind."
Der ehemalige Handball-Profi sieht es nun als seinen Auftrag an,
das Evangelium "auf dem Boden der Freiheit" zu verkündigen.
"Christen haben die beste Botschaft der Welt. Glaube bedeutet
Veränderung", so Klenk. In Bezug auf das Motto des Christivals
fügte er hinzu: "Wer an den Worten Jesu bleibt, wird sich
verändern."
"Jeder hat das Recht auf Hilfe, wenn er Probleme mit seiner
homosexuellen Neigungen hat"
Auch der Psychotherapeut
Christian Spaemann vom Krankenhaus St. Josef der Franziskanerinnen
in Braunau befürwortete ausdrücklich eine therapeutische
Arbeit mit Homosexuellen, die freiwillig nach Hilfe gesucht haben.
Ziel sei dabei keine "manipulative Umpolung", sondern
eine Auseinandersetzung mit der eigenen Sexualität. Die Betroffenen
kämen zudem nicht alle aus einem religiösen Hintergrund,
sondern seien aus unterschiedlichen Gründen von ihrer homosexuellen
Lebensweise enttäuscht oder wollten eine Familie gründen.
Sein Kollege Michael
Gerlach sprach nach eigener Aussage als "Betroffener mit homosexueller
Vergangenheit" und Therapeut in Personalunion vor den Journalisten.
Er habe 15 Jahre lang Homosexualität ausgelebt, sei jedoch
"nie das Gefühl losgeworden", dass dies nicht zu
ihm passe. Ihm sei erst durch die Arbeit von Angeboten wie der OJC
klargeworden, dass Homosexualität veränderbar sei. Bei
der derzeitigen Debatte störe ihn vor allem "die starke
Polarisierung" und eine gewisse "mediale Aufgeladenheit",
die nicht zu diesem sensiblen Thema passe.
Das "Deutsche Institut
für Jugend und Gesellschaft" hatte das Seminar in gemeinsamer
Absprache mit der Christival-Leitung bereits im Januar abgesagt,
damit dieses Thema nicht von den Hauptthemen des Christival abgelenkt.
AREF, 04.05.2008;
Quellen: jesus.de und pro-medienmagazin.de
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