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Verrat
Vor 30 Jahren : Rücktritt von Bundeskanzler Willy Brandt
Bundeskanzler Willy Brandt (links im Bild) mit seinem persönlicher Referenten und DDR-Spion Günther Guillaume |
06.05.1974: Bundeskanzler Willy Brandt hat in der SPD-Bundestagsfraktion keinen Rückhalt mehr und tritt zurück. Er übernimmt die Verantwortung für "Fahrlässigkeiten" in der Guillaume-Affäre und betont, dass ein Kanzler nicht "erpressbar" sein dürfe.
10 Tage zuvor wurde sein persönlicher Referent Günther Guillaume (rechts im Bild) wegen Spionage für die DDR verhaftet. Er übermittelte nicht nur Regierungs- und NATO-Geheimnisse, sondern auch Details über Brandts Frauengeschichten auf Wahlkampfreisen.
SPD-Wahlplakat
1969, die Wahl, nach der die SPD zum ersten Wahl den Bundeskanzler stellte
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Brandt schlägt Helmut Schmidt als Nachfolger vor, bleibt aber bis 1987 Parteichef der SPD. Guillaume wird wegen Hochverrats zu 13 Jahren Freiheitsstrafe verurteilt.
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Für seine Entspannungspolitik mit Staaten des Warschauer Paktes bekam Willy Brandt 1971 den Friedensnobelpreis.
Für mich sahen seine "Ostverträge" damals eher wie Verrat aus, denn Deutschland verzichtete darin auf deutsche Ostgebiete. 30 Jahre nach Willy Brandts Rücktritt sind sie uns durch die EU-Osterweiterung aber näher, als ich mir das erträumt hätte.
Willy Brandt war ein Mann der kleinen Schritte. Er sagte:
Es ist
wichtiger,
etwas im Kleinen zu tun,
als im Großen darüber zu reden.
Willy Brandt
Das gilt sicher nicht nur in der Politik, sondern erst recht in der Gemeinde und der Familie.
Uwe Schütz
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