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Vor 60 Jahren : Siegermächte
teilen Deutschland unter sich auf
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Karte
der Besatzungszonen, Haus der Geschichte, Bonn
EB-Nr.: 1987/3/061, www.dhm.de
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Berlin, 05.06.1945: Die
Oberbefehlshaber der vier Siegermächte USA, Großbritanien,
Frankreich und die Sowjetunion übernehmen mit der Unterzeichnung
der Berliner Deklaration ("Erklärung in Anbetracht der
Niederlage Deutschlands") die "Oberste Regierungsgewalt
in Deutschland". Das Deutsche
Reich wird in vier Besatzungszonen und Berlin in vier Sektoren
aufgeteilt, in denen die Militärgouverneure nach eigenem Ermessen
handeln.
Die Gebiete östlich
von Oder und Lausitzer Neiße werden "bis zu einem Friedensvertrag
unter polnische bzw. sowjetischer Verwaltung gestellt". Die
dortige deutsche Bevölkerung ebenso wie die Deutschen aus der
Tschechoslowakei und Ungarn ist auszusiedeln. Die Vertreibung von
über 10 Millionen
Deutschen wird damit legalisiert.
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1945 waren
sich die Siegermächte noch einig. Die Deutschen sollten entmachtet
und umerzogen (entnazifiziert) werden. Doch schon bald bröckelte
die Anti-Hitler-Koalition
und der kalte Krieg begann.
Die deutsche
Bevölkerung hatte 1945 andere Sorgen: Nach dem Untergang
von Nazi-Deutschland verschlechterte sich in der Nachkriegszeit
die Versorgungslage - Wohnungen und Lebensmittel waren Mangelware.
Viele
Eltern nahmen sich vor:
"Unsere Kinder sollen es einmal besser haben"
und
"Wir lassen uns von nichts und niemandem mehr vereinnahmen".
Sie sammeln,
horten und schuften für ihre Kinder. Sie schafften einen vorher
nie da gewesenen wirtschaftlichen
Aufschwung.
Aber die Kinder rebellierten
gegen die Eltern wie nie zuvor. Die jungen Leute wurden nun
"Halbstarke" genannt.
Was fehlte
ihnen zum Starksein
und woran mangelt es uns heute?
Uwe Schütz
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