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Die
"Anti-Hitler-Koalition": Britischer Premier Churchill,
US-Präsident Roosevelt und Stalin (von links) vom 4.-11.
Februar 1945 in Jalta auf der Halbinsel Krim am Schwarzen Meer |
Stalins großer Schachzug
Kurz vor Ende des 2.
Weltkriegs, als Deutschland bereits in Schutt und Asche liegt, verbünden
sich die Staatschefs der USA und Großbritanien mit Stalin.
Die "Anti-Hitler-Koalition"
(Britischer Premier Churchill, US-Präsident Roosevelt, Stalin)
tagt vom 4.-11. Februar
1945 in Jalta auf der Krim. Sie beschließen, wie sie den
Krieg beenden und wie Europa danach aussehen soll.
Welche historische
Bedeutung hat die Konferenz von Jalta?
Juristisch
Juristisch gesehen
ist die Konferenz von Jalta bloß eine Absichtserklärung.
Politisch
Politisch dagegen
wurde die Jalta-Konferenz zum Basisdokument der territorialen Teilung
Europas zwischen einem westlichen und einem östlichen Machtblock.
Völkerrechtlich
Völkerrechtlich
ist die Abmachung von Jalta fragwürdig geblieben, denn de facto
hat kein Parlament der drei Teilnehmerstaaten - weder der Oberste
noch der
amerikanische Kongress noch das britische Unterhaus - das Papier
je ratifiziert.
Die Folgen der Jalta-Konferenz US-Präsident Roosevelt euphorisch
Zweieinhalb Wochen nach
der Zusammenkunft auf Jalta verkündet Roosevelt gegenüber
dem US-amerikanischen Kongress am 1. März 1945 euphorisch,
das Tor zu einer Welt des Friedens aufgestoßen zu haben:
"Every hour
gives us added pride in the heroic advance of our troops in Germany
- on German soil - toward a meeting with the gallant Red Army."
"Jede Stunde
erhöht unseren Stolz auf den heldenhaften Vormarsch unserer
Truppen in Deutschland - auf deutschem Boden - zu einer Begegnung
mit der ritterlichen Roten Armee."
Die ganze Welt, außer
den USA, bezahlen für diese Fehleinschätzung, denn ein
paar Tage später stehen Churchill und Roosevelt vor einem Scherbenhaufen.
Und Churchill gesteht dies bereits im März 1946 ein:
"Eiserner Vorhang"
- Churchill gesteht Fehleinschätzung der Jalta-Konferenz ein
Nachdem die Sowjets in
wenigen Kriegstagen große Gebiete für sich eingenommen,
muss Churchill am 05.03.1946 seinen amerikanischen Freunden im US-amerikanischen
Missouri berichten:
"From Stettin
in the Baltic to Trieste in the Adriatic an iron curtain
has descended across the continent. Behind that line lie all the
capitals of the ancient states of central and eastern Europe: Warsaw,
Berlin, Prague, Vienna, Budapest, Belgrade, Bucharest and Sofia.
All these famous cities and the populations around them lie in what
I must call the Soviet sphere."
"Von Stettin
im Baltikum bis Triest an der Adria hat sich ein "Eiserner
Vorhang" über den Kontinent gesenkt." Und Churchill
spricht enttäuscht vom "befreiten Europa", und man
weit entfernt vom Ewigen Frieden: "Welche Schlüsse man
auch immer aus diesen Tatsachen - und Tatsachen sind es - ziehen
will: Das befreite Europa, für dessen Errichtung wir kämpften,
ist dies ganz gewiss nicht. Es ist auch nicht das Europa, das die
wesentliche Kriterien ewigen Friedens in sich trägt" (Churchill
am 5. März 1946 in Fulton, Missouri, USA).
Der Eiserne Vorhang zwischen
den beiden Machtblöcken verläuft auch mitten durch Deutschland.
Siegermächte teilen Deutschland
unter sich auf
Mit der Unterzeichnung
der Berliner Deklaration ("Erklärung in Anbetracht der
Niederlage Deutschlands") am 05.06.1945 in Berlin übernehmen
die Oberbefehlshaber der vier Siegermächte USA, Großbritanien,
Frankreich und die Sowjetunion
die "Oberste Regierungsgewalt in Deutschland". Das
Deutsche Reich wird in vier Besatzungszonen und Berlin in vier
Sektoren aufgeteilt. Die Gebiete östlich von Oder und Lausitzer
Neiße werden unter polnische bzw. sowjetische Verwaltung gestellt.
Die dortige deutsche Bevölkerung (10 Millionen Menschen) ebenso
wie die Deutschen aus der Tschechoslowakei und Ungarn ist auszusiedeln
mehr
Korea wird geteilt und der Norden wird
kommunistisch
Am 8. August 1945, drei
Monate nach der deutschen Kapitulation und zwei Tage nach dem amerikanischen
Atombombenabwurf
auf Hiroshima, tritt Stalin in den Krieg gegen Japan ein. Die
wenigen Tage der Kriegsbeteiligung bringen dem Sowjetdiktator die
Herrschaft über die Mandschurei und über Nordkorea ein.
In der Nacht zum 25.
Juni 1950 überschreiten nordkoreanische Truppen den 38. Breitengrad,
der seit fünf Jahren das Land teilt. Sie wollen die Wiedervereinigung
Koreas unter kommunistischer Herrschaft erzwingen. Die USA sind
fest davon überzeugt, dass Nordkorea den Krieg auf Weisung
von Moskau (Stalin) begann. Diese Haltung erwies sich jedoch später
als falsch. Der dreijährige Korea-Krieg
führt nach wechselseitigen Erfolgen zur Ausgangsposition zurück
und zementiert die Teilung Koreas am 38. Breitengrad (Waffenstillstandsabkommen
von Panmunjom am 27.07.1953).
Berlin-Blockade
Auch die Berlin-Blockade
1948 geht auf das Konto Stalins: Am 24. Juni 1948 sperrten die Sowjets
alle Land- und Wasserwege zwischen den westlichen Sektoren Berlins
und den westlichen Besatzungszonen
Deutschlands, um Berlin auszuhungern. Mehr als zwei Millionen
Menschen waren von den Nachschubwegen für Nahrungsversorgung
abgeschnitten. Sie wurden von den USA über eine "Luftbrücke"
(per Flugzeug) mit Lebensmitteln und Bedarfsgütern versorgt.
Nachfolger Chruschtschow gesteht 1956 die Verbrechen der Stalin-Ära
Am 25.2.1956 macht der
erste Sekretär, Nikita Chruschtschow auf einer Geheimsitzung
des XX. Parteitags der KPdSU in einer Rede die Verbrechen seines
Vorgängers Josef Stalin bekannt. Chruschtschow kritisiert außerdem
den Personenkult und den Machtmissbrauch der Stalin-Ära. Damit
werden in der Sowjetunion erste Anzeichen einer Entstalinisierung
sichtbar.
Oppositionelle Gruppen
im Ostblock verstanden dies als Lockerung der Sowjetpolitik, und
es kommt zu Arbeiter- und Studentenaufständen in Polen und
Ungarn, die blutig
niedergeschlagen wurden. Chruschtschow kehrt daraufhin von seinem
außenpolitischen Konzept der "friedlichen Koexistenz"
zu einer harten Linie zurück.
1961 : Bau der Berliner Mauer
Am 13. August 1961 lässt
Chruschtschow das letzte Schlupfloch zwischen Ost und West mit dem
Bau der Berliner
Mauer schließen.
Im Jahr darauf lässt
er sowjetische Raketen
mit Atomsprengköpfen auf Kuba stationieren. 1964 wird Chruschtschow
als Staats- und Parteichef gestürzt.
Erst 1989
- nach vielen schmerzvollen Jahren - öffnet sich der eiserne
Vorhang wieder.
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