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Das Kalenderblatt

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KW 20 / 2009

Eine Kalenderwoche weiter

Der Platz (vor dem Tor) des himmlischen Friedens 

Machterhalt

Vor 20 Jahren : Chinesische Studenten im Hungerstreik

Der Platz (vor dem Tor) des himmlischen Friedens oder auch Tian'anmen-Platz
Der Platz (vor dem Tor) des himmlischen Friedens oder auch Tian'anmen-Platz (2005), der 1989 von Studenten besetzt wurde
und in der Nacht zum 05.06.1989 mit Panzern gewaltsam geräumt wurde.
Quelle: wikipedia.de, Rechte: GNU Free Documentation License

Peking, 13.05.1989: Mehrere tausend Studenten besetzen den "Platz (vor dem Tor) des Himmlischen Friedens" (Tiananmen) und treten in einen Hungerstreik. Seit Wochen demonstrieren sie in den Straßen Pekings erfolglos für mehr Demokratie und gegen Korruption in der Kommunistischen Partei Chinas.

Nachdem auch der Staatsbesuch von Michail Gorbatschow (15.05.1989, KPdSU-Chef) von Studentenprotesten begleitet wird, trifft sich Ministerpräsident Li Peng drei Tage später mit Studentenvertretern (18.05.1989). Aber am Tag darauf erklärt er im Fernsehen die Entschlossenheit der Regierung, "dem Aufruhr ein schnelles Ende zu bereiten" und "das sozialistische System zu schützen" (19.05.1989). Der Ausnahmezustand wird verhängt.

Mehrfach verhindert die Bevölkerung das Vorrücken der Armee, aber nach zwei Wochen eskaliert die Situation, und es gibt auf beiden Seiten die ersten Toten. In der Nacht zum 5. Juni wird der "Platz des Himmlischen Friedens" durch den Einsatz von Panzern gewaltsam geräumt (05.06.1989). Die geschätzten Opferzahlen gehen weit auseinander.

* * *

In Osteuropa kollabierten die kommunistischen Regime wenig später unter dem Druck des Volkes. Chinas Regierung hielt sich mit Gewalt an der Macht. Die westlichen Regierungen zeigten sich damals entsetzt und drohten mit Wirtschaftsboykott.

Aber die moralische Entrüstung dauerte nicht lange. China ist ein zu begehrter Absatzmarkt für westliche Produkte. Aber wie lange noch? Irgendwann wird "der schlafende Riese" hellwach sein. Wir sollten aber nicht Steine werfen, sondern vor der eigenen Tür kehren.

Uwe Schütz

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