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Sonntagskultur |
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15 Jahre Sonntagsbrötchen
03.11.1996: Zum ersten Mal dürfen Deutschlands Bäcker frische Sonntagsbrötchen verkaufen. Einige Geschäfte verzeichnen regen Andrang, aber viele Bäcker machen noch keinen Gebrauch vom neuen Ladenschlussgesetz. Zehn Monate lang hat die schwarz-gelbe Koalition um eine Neuregelung des Ladenschlusses gerungen: Der FDP gingen die Pläne nicht weit genug, dem Arbeitnehmerflügel der CDU gingen sie viel zu weit. Mit einer dünnen Mehrheit von nur vier Stimmen verabschiedete der Deutsche Bundestag (am 21.6.1996) schließlich die Lockerung der Ladenschlusszeiten auf 20 Uhr. * * * Seitdem die Regelung der Ladenschlusszeiten (mit der Föderalismusreform 2006) in die Hoheit der Länder übergegangen ist, kann man eine schleichende Aushöhlung des Sonntagsschutzes beobachten. Ging es in der Vergangenheit um Arbeiten, die aus biologischen oder technischen Gründen notwendig waren, so sprechen neue Verordnungen von "Beschäftigung von Arbeitnehmern an Sonn- und Feiertagen zur Befriedigung von Bedürfnissen der Bevölkerung". Ob sich neue Öffnungszeiten und damit ungünstige Arbeitszeiten durchsetzen, entscheiden also wir. Und deshalb sollten wir uns gut überlegen, welche Dienstleistung wir wann in Anspruch nehmen. An der Tür einer kleinen Bäckerei las ich bei der Einführung der neuen Ladenschlusszeiten einen interessanten Diskussionsbeitrag: "Ohne Sonntage gibt es nur noch Werktage." Die im Grundgesetz verankerte Sonntagsruhe geht ja auf das Sabbatgebot zurück, zu dem Jesus klargestellt hat, dass dieser Ruhetag für den Menschen gemacht ist und nicht umgekehrt. Uwe Schütz |
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1995
: Attentat auf israelischen
Ministerpräsident Rabin 1996 : Deutsche Rechtschreibreform 1996 : Änderung des Ladenschlussgesetzes 1997 : Tod von Lady Diana 1997 : Tod von Mutter Teresa 1997 : Klimakonferenz in Kyoto |
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