TV
total?
Vor 35 Jahren: Erste
Verträge für private Fernsehprogramme
16.07.1982: In Ludwigshafen
und in München werden die Verträge für die ersten
privaten Fernsehprogramme unterzeichnet. Anfang 1984 starten in
Kabelnetzen von Ludwigshafen ( 01.01.1984) und München (01.04.1984)
die ersten zwei privaten TV-Kanäle (RTL und Sat.1), um dem
eher biederen GEZ-finanzierten Programm mit bunter Unterhaltung
Zuschauer abzujagen.
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Der politischen Entscheidung
war eine lange Mediendiskussion vorausgegangen: In der CDU war man
in der Privatfernsehfrage geteilter Meinung, aber die Mehrheit war
dafür. Der Zuschauer solle von ARD
und ZDF
nicht bevormundet werden, sondern die freie Auswahl haben. Die regierende
SPD-FDP-Koalition argumentierte: Wer neben ARD und ZDF kommerzielle
Betreiber zulasse, schade der Familie durch Reizüberflutung.
Bundeskanzler Helmut Schmidt meinte sogar, privates Fernsehen sei
die Pest für jede Kultur und gefährlicher als Kernenergie.
Wer heute
durch Fernsehprogramme zappt, der muss den Kritikern der 70er Jahre
in einem Punkt recht geben: Das Privatfernsehen bietet nach US-Vorbild
nicht mehr Vielfalt, sondern immer mehr von immer demselben - Spielshows,
Castingshows, Seifenopern ("Soaps") und Talkshows mit
Seelenstriptease.
Über
die Auswirkungen auf die Gesellschaft streiten Wissenschaftler bis
heute. Vom Bildungsauftrag ist aber auch in den Hauptkanälen
von ARD und ZDF kaum noch etwas zu sehen. Aber im Medium Fernsehen
geht es letztlich fast nie um das Vermitteln von Substanz, sondern
um das Bewegen der Gemüter.
Wer mehr
will, der sollte mal wieder zu einem guten Buch greifen. Wer nicht
nur Wissen und Werte will, der greift zur Bibel. Wer glaubt, dass
Gott durch die Bibel ihn persönlich anspricht, für den
wird sie zu einem lebendigen Buch.
Uwe Schütz
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