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Qualität statt Quote
Zum 70. Geburtstag der ARD09.06.1950: Sechs von den Besatzungsmächten gegründete westdeutsche Rundfunkanstalten schließen sich zur "Arbeitsgemeinschaft der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten der Bundesrepublik Deutschland" zusammen, kurz: ARD. Ziel ist nicht ein gemeinsames Programm, sondern man will sich vor allem gemeinsam gegen die Einmischung der Politik wehren, damit Rundfunk staatsfern sei. Finanziert werden die Programme deshalb auch nicht aus Steuergeldern, sondern durch Rundfunkgebühren. Ab Weihnachten 1952 (25.12.1952) strahlt die ARD dann doch ein gemeinsames Programm aus: Das Erste Deutsche Fernsehen. Mitte der 60er Jahre bekommt die ARD mit dem ZDF (Zweites Deutsches Fernsehen) öffentlich-rechtliche Konkurrenz und Mitte der 80er Jahre starten die ersten privaten Radio- und Fernsehsender.
* * * Leider hat dieser Wettbewerb dazu geführt, dass die öffentlich-rechtlichen Sender trotz fester Einnahmen wohl mehr auf Quote als auf Qualität schauen. Dies fällt mir vor allem bei Serviceradios wie Bayern 3 auf, wo es immer mehr um Emotionen als um Informationen geht. Gute journalistische Arbeit muss wieder im Vordergrund stehen. Ich bin deshalb - wie es kommerzielle Anbieter schon lange fordern - für ein Werbe- und Sponsering-Verbot in gebührenfinanzierten Programmen. Über Inhalt und Qualität privater Rundfunkprogramme kann man natürlich auch unterschiedlicher Meinung sein. Das sogenannte "duale System" öffnete auf jeden Fall Mitte der 80er Jahre auch uns als AREF die Tür zum Radiomachen. Uwe Schütz |