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ZankapfelVor 75 Jahren: Israel proklamiert Jerusalem als Hauptstadt
23.01.1950: In einer Parlamentssitzung
proklamiert Ministerpräsident Ben-Gurion Jerusalem als Hauptstadt
des Staates Israel, und das Parlament beschließt den Bau eines Regierungs-
und eines Parlamentsgebäudes in Jerusalem. * * * Nach dem UN-Teilungsplan zwei Jahre zuvor sollte Jerusalem unter UN-Verwaltung bleiben. Doch am Ende des Krieges, der Israel wenige Stunden nach Gründung wieder auslöschen sollte, wird die Waffenstillstandslinie mitten durch Jerusalem gezogen: Den Ostteil einschließlich Altstadt und Tempelberg bekam Jordanien. Als Ben-Gurion Jerusalem 1950 als Hauptstadt ausrief, war die Stadt also geteilt. Nach dem Sieg im Sechs-Tage-Krieg (1967) gliederte Israel auch den Osten Jerusalems in sein Staatsgebiet ein. International wurde Jerusalem aber nie als Hauptstadt anerkannt. Wer diplomatische Beziehungen aufnahm, richtete seine Botschaft in Tel Aviv ein. Erst 2017 erkannte Russland als weltweit erster Staat West-Jerusalem als die Hauptstadt Israels an. Doch die arabische Welt betrachtet Jerusalem als ewige Hauptstadt Palästinas. Heute wird ja gerne von der Heiligen Stadt dreier Weltreligionen gesprochen. Im Koran kommt der Name der Stadt (arabisch: Al Quds) nicht vor. Erst mit den Kreuzfahrern bekam die Stadt im Islam eine gewisse Bedeutung. In der Bibel kommt Jerusalem über 800mal vor. Am tiefsten verwurzelt ist die Stadt aber im Judentum. Auch nach der Vertreibung durch die Römer wurde die Hoffnung auf Rückkehr nicht aufgegeben. Zum alljährlichen Passafest grüßte man sich weltweit mit: Nächstes Jahr in Jerusalem. Wohl um keine andere Stadt der Welt wurde und wird so viel gestritten, gekämpft, geklagt und geweint. Vor mehr als 2.500 Jahren hat der jüdische Prophet Sacharja vorausgesagt, dass sich die ganze Welt gegen Jerusalem verbünden wird, sich aber daran verheben wird (Sacharja 12,3). Man könnte meinen, das erleben wir gerade: Jedes Jahr richten sich die meisten der verabschiedeten UN-Resolutionen nicht etwa gegen diktatorische Regime, sondern einseitig gegen Israel. Aber am Ende der Welt, so heißt es beim Propheten Jesaja, wird Gott richten und Gerechtigkeit schaffen (Jesaja 2, 2). Bis dahin können die drei Weltreligionen ihre Fähigkeit unter Beweis stellen, in Jerusalem Versöhnung zu leben. Autor: Uwe Schütz Das Kalenderblatt am jeweiligen Kalendertag über Twitter (heute "X"), Telegram und über WhatsApp-Kanal
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