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Mut zur LiebeVor 75 Jahren: Bundespräsident verspricht Entschädigungen für jüdische NS-Opfer
07.12.1949: Theodor Heuss, der erste Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland, spricht zum ersten Mal international vom scheußlichen Unrecht, das sich am jüdischen Volk vollzogen hat. In einer Feierstunde der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit fordert er die Juden, die vor der NS-Diktatur geflüchtet sind, auf, nach Deutschland zurückzukehren und verspricht, sie für Enteignungen durch Nazi-Deutschland zu entschädigen. Eine Kollektivschuld
aller Deutschen für die Verbrechen an Juden weist Heuss zurück,
fordert aber von den Bundesbürgern eine Kollektivscham. * * * Immer wieder wird im Zusammenhang von Entschädigung für Opfer des Nazi-Regimes von Wiedergutmachung gesprochen. Gemeint sind natürlich materielle Leistungen an die Opfer. Schäden durch Terror, Verfolgung, Freiheitsentzug und Mord können ja mit menschlichen Mitteln nicht wirklich wieder gut gemacht werden. Und so ist es verständlich, dass es vielen auch nach so langer Zeit schwer fällt zu vergeben. Dem, der uns noch nicht vergeben kann, müssen wir wohl mit noch mehr Liebe begegnen, damit er unsere Veränderung bemerkt. Und das sollte Christen gegenüber Juden leicht fallen, denn der Mann, dessen Namen wir tragen, kommt aus dem jüdischen Volk. Und die prophetischen Texte, auf die wir uns berufen, sind jüdische Texte. Zum Beispiel heißt es beim jüdischen Propheten Jesaja: Wir aber dachten, diese
Leiden seien Gottes gerechte Strafe für ihn. Das ist nach dem Verständnis der Christen Gottes Geschichte mit Jesus. Deshalb feiern wir Advent und Weihnachten. Autor: Uwe Schütz
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