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KinderkrippenpolitikBis 2013 für jedes dritte Kleinkind ein Betreuungsplatz03.04.07: Am gestrigen Montag hat sich Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen (CDU) in Berlin mit ihren Kollegen aus den Ländern und mit Vertretern der Kommunen geeinigt, dass für jedes dritte Kleinkind bis 2013 ein Betreuungsplatz zur Verfügung stehen soll. Damit müsste die Zahl der Krippenplätze und Tagesmütter-Angebote für unter Dreijährige bundesweit auf 750 000 erhöht werden. Obwohl für die Kosten Länder und Kommunen zuständig sind, war man sich darüber einig, dass sich der Bund daran beteiligt. Ev. Bischöfin attackiert kath. BischofAls ignorant und beleidigend hat die hannoversche Landesbischöfin Margot Käßmann die Kritik des katholischen Bischofs von Augsburg, Walter Mixa, am geplanten Ausbau der Krippen-Betreuung zurückgewiesen.
Kardinal Lehmann ruft zur Mäßigung aufDer Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Karl Lehmann, rief in der Debatte über den Ausbau der Kita-Plätze zur Mäßigung auf. Der Streit sei nicht überflüssig, da es auch um das Ausmaß staatlicher Einmischung in die Privatsphäre gehe. Aber er muss fair geführt werden nach allen Seiten. Mixa hatte die Politik von Familienministerin Ursula von der Leyen (CDU) als zutiefst unsozial und familienfeindlich bezeichnet. Ihre Pläne seien gesellschaftspolitisch völlig verfehlt und in hohem Maße ideologiegeleitet. Die CDU-Politikerin bediene veraltete feministische Forderungen. Qualität der Betreuung ist kaum ein ThemaNach Auffassung des Deutschen Kinderschutzbundes wird zu wenig über die Qualität der Betreuung gesprochen. Es werde immer nur über Zahlen diskutiert - dabei seien Qualitätsverbesserungen gerade bei der Betreuung der unter Dreijährigen «ganz dringend erforderlich», sagte der Präsident des Bundes, Heinz Hilgers, der «Neuen Osnabrücker Zeitung» (Dienstag). Die Krippenplatz-Situation heuteHeute gibt es bundesweit etwas mehr als 250 000 Betreuungsplätze für unter Dreijährige. Bis 2010 sollen es 500 000 sein. Beschlossen wurde dies bereits 2003 - im Tagesbetreuungsausbaugesetz (TAG) der rot-grünen Koalition. Das ZielEltern sollen für Kleinkinder mehr Betreuungsangebote erhalten. Darin sind sich Union und SPD einig. Von der Leyen will die Zahl der Krippenplätze und Tagesmütter-Angebote für unter Dreijährige bis 2013 bundesweit auf 750 000 erhöhen. In der Union ist diese Zahl allerdings umstritten. Die SPD will von der Leyens Ziel schon bis 2010 verwirklichen und zugleich den Eltern einen Rechtsanspruch geben auf Ganztagsbetreuung vom zweiten Lebensjahr an bis zur Einschulung. Begründung : Eltern brauchen "Wahlfreiheit bei der Kindererziehung"Aus Sicht der CDU-Ministerin und der SPD brauchen Eltern Wahlfreiheit bei der Kindererziehung. Es geht um die Frage, ob ihr Kleinkind nach Auslaufen des neuen Elterngeldes weiter durch einen Elternteil in der Familie betreut wird, oder ob die Eltern es in professionelle Betreuung geben, um zu arbeiten. Quelle : jesus.de-Newsletter / dpa vom 02.04.2007 Autor: Uwe Schütz, 03.04.2007 |