Economist
über 60 Jahre Staat Israel
Wirtschaftsmagazin "Economist" bringt zum Israel-Jubiläum
einen Sonderbericht
08.04.2008: Zum 60-jährigen Bestehen des Staates Israel hat
das renommierte britische Wirtschaftsmagazin "The Economist"
einen Sonderbericht verfasst. Aspekte wie Sicherheit, Politik, Demographie
oder Zionismus werden in neun Artikeln ausführlich beleuchtet.
Gegenwart erfolgreich und sicher, Zukunft ist so unsicher wie
die 60-jährige Geschichte
"Im Vergleich zu einem großen Teil seiner Vergangenheit
ist Israels Gegenwart erfolgreich und sicher. Aber seine Zukunft
ist so unsicher wie zu jeder Zeit in seinen 60 Jahren Geschichte",
heißt es im einführenden Artikel unter der Überschrift
"Die nächste Generation". "Das Land ist stärker
aus der zweiten palästinensischen Intifada hervorgegangen."
Dank der "aggressiven Maßnahmen im Westjordanland und
Gaza" seien die Israelis jetzt sicherer als früher. Als
ein zweiter Grund hierfür wird die Sperranlage um das Westjordanland
genannt, die teils aus Zaun und teils aus Beton besteht - allerdings
trage sie "weniger bei, als Israel behauptet", so "The
Economist" in dem Bericht "Eingezäunt".
Das Magazin geht auf die "falschen Hoffnungen" ein, die
Israel auf den einseitigen Rückzug aus Gaza gesetzt habe und
die durch den Raketenhagel der Hamas ad absurdum geführt worden
seien. Auch die aktuelle Lage in der israelischen Armee wird thematisiert:
die steigende Anzahl der jungen Menschen, die keinen Wehrdienst
machen ebenso wie der Zweite Libanonkrieg, der gezeigt habe, dass
die Verteidigungsstreitkräfte nicht mehr so schlagkräftig
seien wie einst.
Für ein Land mit so vielen Kriegen hat Israel immer noch
eine erstaunliche Wirtschaftskraft
Der Beitrag zur Wirtschaft ist mit den Worten "Wunder und
Illusionen" tituliert. "Für ein Land mit so vielen
Kriegen hat Israel immer noch eine erstaunliche Wirtschaftskraft",
lautet der erste Satz. Doch das Wachstum habe sich nicht für
alle Bürger positiv ausgewirkt, sondern die Kluft zwischen
Armen und Reichen vergrößert.
Für junge Israelis ist Bibelstudium wieder 'cool
Ein weiterer Artikel befasst sich mit der demographischen und religiösen
Entwicklung des Landes. Der Autor stellt fest: "Bibelstudium
ist unter einer jüngeren Generation von Persönlichkeiten
aus dem Showbusiness und öffentlichen Intellektuellen 'cool'
geworden. Israelis, die ihre spirituellen Energien einst in östliche
Philosophien umfunktionierten, die sie auf ihren Rucksackreisen
nach der Armeezeit aufgelesen hatten, kehren jetzt in den Schoß
des Judentums zurück."
Die politischen Auffassungen der Israelis sind sehr unterschiedlich
Weitere Themen der Serie sind die israelischen Siedler, die Situation
der arabischen Israelis und die Tücken des politischen Systems.
Die unterschiedlichen Auffassungen bezüglich Zionismus werden
so zusammengefasst: "Für die heutigen Haredim (Ultra-Orthodoxen)
ist ein zionistischer Staat einer, der das jüdische Gesetz
aufrechterhält; für die religiös-zionistischen Siedler
einer, der die Juden in ihr gesamtes biblisches Land zurückbringt;
für die säkulare Linke ein Staat, der demokratisch und
liberal ist, es aber schafft, eine jüdische Mehrheit beizubehalten."
"The Economist" erscheint wöchentlich und hat eine
Auflage von derzeit etwa 1,1 Millionen Exemplaren.
Quelle: Israelnetz.de-Newsletter
vom 08.04.2008
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