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60 Jahre Staat Israel

Offizielle Feierlichkeiten zwischen 8. Januar 2008 und 25. Januar 2009

Das zentrale Thema der Feierlichkeiten zum 60. Jahrestag der Staatsgründung lautet „Kinder Israels“. Damit sollen sowohl Eltern als auch öffentliche Einrichtungen dazu ermuntert werden, das Wohlergehen und die Sicherheit von Kindern zu steigern. Das offizielle Symbol zeigt ein Kind, das ein weiß-blaues Band in der Hand hält, mit dem die Zahl 60 geformt wird. Darunter steht in hebräischen Buchstaben „das Heute und das Morgen“. Logo: MFA, Quelle: israel.de

07.05.2008: Der Staat Israel feiert seinen 60. Geburtstag. Die offiziellen Jubiläumsfeierlichkeiten finden in den Monaten Schevat 5768 bis Tevet 5769 nach jüdischer Zeitrechnung statt, was dem Zeitraum zwischen 8. Januar 2008 und 25. Januar 2009 entspricht.

Feierlichkeiten sollen "die Kinder Israels stärken"

Israelische Ministerien und andere nationale Einrichtungen stehen hinter einem umfangreichen Festprogramm, zu dem ein Kinder-Spiel-Festival in Haifa, die Wahl des israelischen Nationalvogels, eine Jugendwanderung "in den Fußspuren der Kämpfer von 1948", ein Beduinenfestival in der Negevstadt Rahat, ein "Basketballspiel gegen die Gewalt", ein Konzert der "Violinen der Hoffnung", ein Klezmer-Festival im galiläischen Zfat, ein Tanzfestival in Karmiel und ein Jazz-Festival in Eilat am Südzipfel des Staates gehören. Ein Höhepunkt des Laubhüttenfestes 2008 wird ein spezieller Priestersegen an der Westmauer sein. Für eine Massen-Bar-Mizva muss noch ein geeignetes Datum festgelegt werden. Aber am 9. Mai feiern drei große Strandpartys in Nizanim, Tel Aviv und Achsiv den Geburtstag Israels.

Thematisch soll es vor allem darum gehen, "die Kinder Israels zu stärken" und die Errungenschaften Israels in den sechzig Jahren seit seiner Gründung hervorzuheben. Deshalb gehört auch die erfolgreiche Platzierung des israelischen Kommunikationssatelliten Amos 3 im All zu diesem Programm. Projekte in den Bereichen der Bildung, Kultur und Kunst sollen das Bewusstsein der israelischen Bevölkerung für religiöse Toleranz, die Geschichte des jüdischen Volkes und Umweltfragen festigen. Unklar ist jedoch noch, wann genau eine große Müllsammelaktion aller Jugendorganisationen des Staates stattfinden soll.

Einen Überblick über das reichhaltige Programm ist im Internet in hebräischer, russischer, englischer und arabischer Sprache einsehbar und wird ständig aktualisiert: www.israel60.gov.il/englishnews/categoryList.aspx.

Besondere Aufmerksamkeit gilt den Holocaust-Überlebenden

Besondere Aufmerksamkeit gilt den Holocaust-Überlebenden. Deshalb werden Kämpfer gegen das deutsche Naziregime und illegale Einwanderer aus den 40er Jahren geehrt und der eineinhalb Millionen ermordeter Kinder gedacht. Eine Ausstellung ehrt den einzigartigen Beitrag der Überlebenden der Schoah.

In Deutschland veranstaltet die Organisation "I like Israel" (ILI) zahlreiche Veranstaltungen anlässlich des 60-jährigen Bestehens des Staates Israel. Informationen dazu finden sich unter www.il-israel.org.

Seit der Staatsgründung 1948 sind fast drei Millionen Juden eingewandert

Die Fingerabdrücke von Kulturen aus aller Welt sind in Israel unübersehbar, der Reichtum an Sprachen, Mentalitäten und Denkweisen faszinierend. Abgesehen von der Tatsache, dass sich in diesem Land Ost und West, Orient und Abendland begegnen, sind seit der Staatsgründung 1948 fast drei Millionen Juden aus ungefähr 145 Ländern eingewandert. Ein Drittel davon kam in den 90er Jahren des vergangenen Jahrhunderts aus der zerfallenden Sowjetunion. In jüngster Zeit wandern vor allem Juden aus den USA, Kanada, Frankreich, Australien, Neuseeland, England, Argentinien, Brasilien, Südafrika und Italien nach Israel ein.

Israel ist stoltz auf seine stabile Wirtschaft

Israel hat eine stabile Wirtschaft, die so manches Industrieland vor Neid erblassen lässt. Darauf sind die Israelis stolz. Ihr Land ist weltweit führend in der Landwirtschaft, Wissenschaft, Hi-Tech und Medizin. Das Land hat 145 Wissenschaftler und Techniker per 10.000 Einwohner – in den USA sind es 85, in Japan 70 und in Deutschland weniger als 60. Mehr als 3.000 High-Tech-Unternehmen sind in Israel vertreten. Damit hat der jüdische Staat nach dem kalifornischen Silicon Valley die höchste Konzentration an High-Tech-Unternehmen weltweit. 1948 machten 208 Studenten einen Hochschulabschluss an zwei Universitäten in einem Staat, der vielen nicht lebensfähig erschien. Vor zwei Jahren waren es 53.000 Studenten, die einen akademischen Titel an einer von 62 Hochschulen im Lande erwarben.

Messianische Jüdin vertritt Israel beim internationalen Bibelquiz

Eine Missstimmung in er allseitigen Feierstimmung, vor allem in orthodox-jüdischen Kreisen, erzeugte indessen die Tatsache, dass die 16-jährige Bat-El Levy eine von vier israelischen Jugendlichen ist, die ihr Land beim internationalen Bibelquiz vertreten soll. Bat-Els Problem, beziehungsweise das Problem der Orthodoxen: Sie glaubt an Jesus. Der Antimissionsaktivist Rabbi Tuvia Singer bezeichnet Judenmissionare als "geistliche Hamas", "weil sie das jüdische Volk geistlich auslöschen wollen, so wie die Hamas das physisch zu tun sucht". Tatsächlich haben die antimissionarischen Aktivitäten der vergangenen Monate dazu geführt, dass messianische Juden regelmäßig in den israelischen Medien genannt werden und so mehr und mehr einen Platz in der israelischen Öffentlichkeit erringen. Bildungsministerin Juli Tamir begegnete der Forderung, Bat-El wegen ihres Glaubens vom Bibelquiz auszuschließen, mit der Bemerkung, das Mädchen sei als jüdisch registriert und dürfe deshalb teilnehmen. Und die Mitbewerber weigerten sich bislang, orthodoxem Druck nachzugeben, und von dem Wettbewerb zurückzutreten.

Doch nicht nur in der Auseinandersetzung zwischen orthodoxen und messianischen Juden ist es die Vielfalt und das weite Spektrum seiner Einwohner, die Israel für Außenstehende so interessant, für sich selbst aber so problematisch machen. Präsident Peres ist einerseits stolz auf das, was sein Volk in 60 Jahren Aufbauarbeit erreicht hat. Gleichzeitig beobachtet er aber sehr besorgt die innere Zerrissenheit, die Demoralisierung, der Verlust an jüdischen Werten und das Fehlen von gegenseitigem Respekt innerhalb der israelischen Gesellschaft. Religiöse zeigen sich Säkularen gegenüber intolerant – und umgekehrt. Es gibt nicht nur Probleme zwischen Juden und Arabern, sondern auch zwischen Aschkenasen und Sepharden. Peres hat diese Probleme und Herausforderungen zur Sprache gebracht und sich zu seiner persönlichen Verantwortung für ein künftiges Erbe in der Gesellschaft bekannt. "Offensichtlich wurde der Jude in ihnen erst geboren", meinte ein Journalist herausfordernd, "als sie als letzter einer Generation von Giganten übrig geblieben sind?!"

Autor dieser Webseite: Uwe Schütz, Quelle: Israelnetz.de-Newsletter

 

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