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Erdogan im LibanonTürkischer Premier Erdogan stellt sich hinter Libanon und Gaza und gegen Israel26.11.2010: Die Türkei wird den Libanon und den Gazastreifen im Falle eines israelischen Angriffes politisch unterstützen. Dies versicherte Premierminister Recep Tayyip Erdogan am Donnerstag zum Abschluss eines zweitägigen Besuches im Libanon.
Erdogan warf Israel in der Hauptstadt Beirut verschiedene Kriegsverbrechen vor. "Glaubt (Israel) etwa, dass es mit modernsten Waffen, Flugzeugen und Panzern in den Libanon eindringen kann, um Frauen und Kinder zu töten, Schulen und Krankenhäuser zu zerstören, und wir sollen dann ruhig bleiben?", fragte er laut einem Bericht der Nachrichtenagentur dpa. "Wir werden nicht still sein und uns mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln für Gerechtigkeit einsetzen." Libanesen armenischer Abstammung protestierten gegen Erdogans Besuch
Am Donnerstag protestiertenHunderte Libanesen armenischer Abstammung auf dem Märtyrerplatz in Beirut gegen Erdogans Besuch. Sie zerrissen ein großes Plakat, auf dem er abgebildet war und bewarfen Truppen mit Steinen. Als Reaktion schlugen die Sicherheitskräfte mehrere Demonstranten, wie die Tageszeitung "Jerusalem Post" meldet. Es gab keine Berichte über Schwerverletzte. Erdogan selbst weilte zum Zeitpunkt der Demonstration in der südlibanesischen Hafenstadt Sidon, wo er ein Krankenhaus einweihte. Im Libanon leben etwa 150.000 Armenier - sie machen 4 Prozent der Bevölkerung aus. Wegen der Greueldtaten an rund 1,5 Millionen Armeniern hegen sie eine tiefe Abneigung gegenüber der Türkei. Israel spricht von einseitiger Hetzrede Erdogans
Ein israelischer Vertreter wertete Erdogans "jüngste Hetzrede" als "einen besonders lahmen Ablenkungsversuch von dem Thema, dass im Libanon durch armenische Demonstranten durch seine Tür gebracht wurde". Es sei Israel aufgefallen, dass er in seiner Ansprache "kein einziges Wort fand, sich zumindest davon zu distanzieren, dass israelische Frauen und Kinder (durch die Hisbollah) getötet werden".
Die Webseite der türkischen Zeitung "Hürriyet" zitierte Erdogan unterdessen mit den Worten: "Wir werden weiter unsere Stimme gegen diejenigen erheben, die unschuldige Menschen und Kinder niedermetzeln. Wir werden einen Mörder als Mörder bezeichnen, wenn es nötig ist." Dies habe der türkische Regierungschef am Mittwoch in einer turkmenischen Ortschaft nahe Beirut gesagt. Quelle: israelnetz.de-Newsletter vom 26. November 2010 |