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Kommandeur abgesetzt

Israel hat den Kommandeur, der auf palästinensische Demonstranten schießen ließ, abgesetzt

24.10.2011: Nach dem Tod eines Palästinensers im Westjordanland hat die israelische Armee den verantwortlichen Kommandeur von seinem Posten abgesetzt. Der Vorfall hatte sich vor einem Monat in der Ortschaft Kusra bei Nablus ereignet.

"Der Offizier wurde wegen mehrerer operativer und disziplinärer Vorfälle entlassen", hieß es am Sonntag aus dem Militär. Einer dieser Zwischenfälle geschah am 23. September - wenige Stunden, bevor Palästinenserpräsident Mahmud Abbas seinen Antrag auf UN-Mitgliedschaft in der Vollversammlung vorstellte.

In der Ortschaft Kusra hatten die Bewohner nach einem Brandanschlag auf eine Moschee eine provisorische Zivilwache gebildet. Als sich eine Gruppe Siedler dem Dorf näherte, bewarfen Palästinenser die Israelis mit Steinen. Das israelische Militär versuchte, die beiden Gruppen voneinander zu trennen. Dabei kam der Palästinenser durch einen Schuss ums Leben.

"Operatives Versagen"

Später stellte die Armee fest, dass der Tod des Mannes durch ein Missverständnis verursacht worden war. Der Vorfall wurde als "operatives Versagen" eingestuft. Der Offizier habe sich geirrt, als er entschied, das Feuer auf die Demonstranten in Kusra zu eröffnen, hieß es in dem Untersuchungsbericht. Nach seinen Angaben hatte sich die Truppe angesichts von 200 Demonstranten, von denen einige Steine warfen, bedroht und in der Minderheit gefühlt.

Vertreter der Armee kritisierten, der Zwischenfall hätte das gesamte Westjordanland "entflammen" können, vor allem an dem Wochenende, als es um die UN-Mitgliedschaft der Palestinenser ging. Die Soldaten seien mit Mitteln zur Zerstreuung von Menschenmengen ausgestattet worden. Der Offizier verbleibe in der Armee, aber nicht mehr in einer Kampffunktion.

Quelle: israelnetz.com-Newsletter vom 24. Oktober 2011

Autor dieser Webseite: Uwe Schütz

 

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